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DW und Nigerias Channels TV werden Partner

Claus Stäcker17. Juli 2015

Die DW und der erfolgreichste nigerianische Nachrichtensender, Channels TV, wollen künftig zusammenarbeiten. Das gaben beide Sender jetzt auf einer Live-Pressekonferenz in Lagos bekannt. Claus Stäcker berichtet.

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DW und Channels TV aus Nigeria wollen zusammenarbeiten (Foto: Klaus Bergmann/DW)
Bild: DW/K. Bergmann

4,3,2,1 - go! Und schon sind Channels TV-Vorstandschef John Momoh und DW-Intendant Peter Limbourg live vor rund 20 Millionen Nigerianern. Das hat es in der über 50-jährigen Tradition der Deutschen Welle in Afrika so noch nicht gegeben. Auf dem Global Media Forum in Bonn hatten die beiden Senderchefs im Juni ein Memorandum of Understanding unterschrieben. Nicht mal einen Monat später sind jetzt bereits die ersten Ergebnisse der Kooperation zu sehen. Als erster afrikanischer Sender schaltet Channels TV werktäglich zum DW-Korrespondenten an den Börsenplatz Frankfurt. "Wir Nigerianer sind süchtig nach Business-News", sagt John Momoh. "Die Kooperation ist enorm wichtig für uns". Die DW kennt Momoh schon lange. Seine erste Auslandsreise als junger Journalist hatte ihn 1983 von Lagos direkt zur DW geführt, die damals noch in Köln ihren Sitz hatte. Eine Erinnerung, die er nie vergessen werde, sagt er.

DW-Intendant Peter Limbourg und Channels TV-Vorstand John Momoh (Foto: Klaus Bergmann/DW)
Live im Studio: DW-Intendant Peter Limbourg und Channels TV-Vorstand John MomohBild: DW/K. Bergmann

Partnerschaft "in Stein gemeißelt"

Überschwänglich verkündete John Momoh vor den Channels-Zuschauern: "Diese Kooperation mit der DW ist 'himmlisch' und ab jetzt in Stein gemeißelt". DW-Intendant Limbourg sprach von einer "neuen Dimension der Zusammenarbeit". Bisher seien die Kooperationen mit afrikanischen Medien oft zu einseitig gewesen. Die DW habe Programme entwickelt und an die Sender verteilt. "Wir sehen die Zusammenarbeit mit so professionellen Partnern wie Channels aber nicht als Einbahnstraße, sondern haben ein starkes Interesse an Inhalten aus Afrika, an Koproduktionen". Channels TV stellt sein Regionalnetz zur Verfügung und kann der DW nach eigener Aussage bei Nachrichtenereignissen aktuelles Video-Material liefern.

Zum ersten Mal konnten die Nigerianer landesweit auch Inhalte der neuen multimedialen Serie "Africa on the Move" sehen, die auf der Pressekonferenz in Lagos vorgestellt wurde. Bis Ende des Jahres sollen 90 Filme über afrikanische "Champions" entstehen: junge Leute, die in ihrem Umfeld konkrete Veränderungen anstoßen. Die ersten 15 Filme sind bereits ausgestrahlt oder in Produktion. Porträtiert werden Unternehmer, Aktivisten, Sportler - Vorbilder im besten Sinne.

Großes Interesse: DW-Intendant Limbourg mit nigerianischen Journalisten (Foto: Klaus Bergmann/DW)
Großes Interesse: DW-Intendant Limbourg mit nigerianischen JournalistenBild: DW/K. Bergmann

Viel Lob für "Africa on the Move"

Gedreht wurde bisher in Burkina Faso, Senegal, Südafrika, Kenia, Uganda, in der Elfenbeinküste und der Demokratischen Republik Kongo. Channels will "Africa on the Move" komplett übernehmen. Die Filme werden auch anderen Partnern angeboten - auf Englisch, Französisch, Haussa, Kisuaheli und Portugiesisch. Zusätzlich entstehen Beiträge in sechs Radio- und Onlinesprachen. In Tansania, Kenia und Nigeria stießen die Pläne auf große Zustimmung. "Wir sind sehr froh, dass ein westliches Medienunternehmen versucht, mit einem solch umfangreichen Projekt auch die positive Dynamik Afrikas zu zeigen", sagt Boason Omofaye, Leiter der Wirtschaftsredaktion von Channels TV. Oft sei der Blick westlicher Medien auf Afrika einseitig und negativ.

Der Sender bekundete auch Interesse an Umwelt- und Sportthemen, ebenso an Radioinhalten der DW. Channels will in Kürze in der Millionenstadt Benin City ein Nachrichtenradio starten. Die DW hat in ganz Afrika rund 300 Radiopartner und über 200 Radiokorrespondenten. "Sie leisten eine großartige Arbeit unter oft schwersten Bedingungen", sagt Intendant Limbourg. Die DW brauche aber auch im Fernsehen eine starke afrikanische Präsenz, um international ernst genommen zu werden.