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Ein Haus für Santa Claus

25. Dezember 2001

Weihnachtsmänner wohin man schaut: Das Santa-Claus-Museum im texanischen Städtchen Columbus beherbergt sage und schreibe 2000 Exemplare der weißbärtigen Geschenkeüberbringer. Santa Claus comes to town!

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Prachtexemplar in voller MonturBild: AP

Große und kleine Weihnachtsmänner, ernste und lustige, künstlerische und kitschige, Weihnachtsmänner aus Holz und Papier, aus Wolle oder Plastik, aus Metall und sogar aus Maiskolben: In Columbus sind sie alle zu finden. Die einmalige Kollektion ist einer inzwischen verstorbenen Dame namens Mary Elizabeth Hopkins zu verdanken. Sie hatte im Jahre 1913 als Einjährige ihren allerersten Weihnachtsmann ("Santa Claus") geschenkt bekommen. Natürlich ist das gute Stück heute ausgestellt. Der aus Deutschland stammenden Santa-Stoffpuppe sieht man ihre Jahre an, und das kostbare und arg abgenutzte Stück wird heute von einer Glasglocke geschützt.

Aus aller Welt ist Santa-Claus vertreten...

Ein Besuch des Museums ist eine interessante Lektion in Sachen Kulturgeschichte des Weihnachtsmanns. "Elizabeth Hopkins trug über die Jahre Santas aus allen Ecken der USA zusammen, und viele stammen auch aus anderen Teilen der Welt", erklärt Museumsleiterin Quay Whitehead. Nach Elizabeth Hopkins Tod spendete ihr Ehemann James die gesamte Santa-Kollektion dem Städtchen, und das "Mary Elizabeth Hopkins Santa Claus Museum", so der offizielle Name, war geboren.

Die meisten Exponate stehen hinter Glas. Man sieht die beliebten Weihnachtsmänner der großen amerikanischen Kaufhausketten wie Wal-Mart oder Neiman Marcus, viele davon aus den zwanziger und dreißiger Jahren. Diese Santas zierten Millionen von Wohnstuben im ganzen Lande, sie waren einfach und nostalgisch. Der Coca-Cola-Konzern brachte über die Jahre eine Vielzahl von verschiedenen Santa-Reklamen heraus. Die inzwischen berühmte Sammlung dieser Werbe-Weihnachtsmänner aus den Jahren 1931 bis 1966 ist hier im Museum nahezu komplett zu sehen. Die vielen "ausländischen" Santas kommen aus Ungarn, Russland, Rumänien, Deutschland, Holland und anderen Ländern.

...und in allen erdenklichen Formen

Das Städtchen Columbus mit seinen rund 3600 Seelen wurde übrigens 1823 von 300 Familien aus der Kolonie des berühmten Colonels Stephen F. Austin gegründet. Columbus liegt am Ufer des Colorado Rivers in Süd-Texas auf halbem Wege zwischen San Antonio und Houston. Der Ort ist bekannt für seine mächtigen Eichen und Magnolienbäume und die gut erhaltenen Bauten aus dem 19. Jahrhundert, darunter das Stafford Opera House und etliche viktorianische Villen. Zur Weihnachtszeit schmückt sich Columbus mit Lichterpracht und Sternen und lädt zu Stadttouren ein, die zu den schönsten Bauten und natürlich auch zum Santa-Claus-Museum führen.

Zu den eher kunstvollen Santas gehören die Kreationen des Malers Norman Rockwell und jene Santas, die nach dem Vorbild des Karikaturisten Thomas Nast geschaffen wurden. Kaum zu glauben, zu was die Figur darüber hinaus noch herhalten muss. In Columbus gibt' s den Weihnachtsmann als Spieluhr, Keksdose, Porzellanfigur und als Puzzle, als Salz- und Pfefferstreuer, Armbanduhr oder Dauerlutscher. Sogar ein Santa-Wein wird kredenzt, den weißen Zinfandel "Chateau St. Nicholas" aus Kalifornien. Und last but not least: Der große Weihnachtsbaum des Museums ist natürlich das ganze Jahr über geschmückt. (pg)