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Film

Zeitloser Klassiker: "Maria Stuart" im Kino

Nikolas Fischer
17. Januar 2019

Regisseurin Josie Rourkes "Mary Queen of Scots" startet in den deutschen Kinos. Der Stoff hat offenbar nichts von seiner Faszination verloren, obwohl er quer durch die Film- und Theatergeschichte schon oft erzählt wurde.

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Saoirse Ronan als Maria Stuart, Königin von Schottland, in "Mary Queen Of Scots" von Josie Rourke, 2018
Bild: Imago/ZUMA Press/New Line Cinemax

Schon wieder Maria Stuart, mag manch einer zunächst denken. Das historische Filmdrama von Josie Rourke (Deutscher Titel: "Maria Stuart, Königin von Schottland") ist eine von vielen Verfilmungen der Lebensgeschichte der Königin von Schottland, die 1587 wegen des Vorwurfs des Hochverrats hingerichtet wurde.

Ein Kinobesuch lohnt sich dennoch: Drehbuchautor Beau Willimon, Leiter der ersten vier Staffeln der Serie "House of Cards", kennt sich aus mit Intrigen und Machenschaften und vermag es, sie in Bilder umzusetzen. Dazu verleiht Regisseurin Josie Rourke dem Machtspiel zwischen den beiden Monarchinnen Elisabeth I., Königin von England und Irland (dargestellt von Margot Robbie), und ihrer Cousine Maria Stuart, Königin von Schottland (dargestellt von Saoirse Ronan), eine ganz besondere Note. Rourke ist die künstlerische Leiterin des Londoner "Donmar Warehouse", eines Theaters in Covent Garden, und kennt sich besonders gut mit Bühnenproduktionen aus. "Mary Queen of Scots" ist ihr Filmregie-Debüt. Sie macht es zu einer düsteren Zeitreise in die von Männern dominierte Machtpolitik des 16. Jahrhunderts.

BG Maria Stuart - Mary Queen Of Scots von Josie Rourke 2018
Entschlossen: Saoirse Ronan als Maria StuartBild: Imago/Prod.DB

Liebe, Intrigen, Morde und Verschwörungen

Der Machtkampf zweier Frauen und Cousinen, zwischen Monarchinnen und dem männlichen Adel, zwischen Katholizismus (Maria Stuart) und Protestantismus (Elisabeth), dazu Liebe, Intrigen, Morde und Verschwörungen: Dass die historische Vorlage wunderbare Anhaltspunkte für eine gelungene Dramaturgie liefert, wusste auch schon Friedrich Schiller.

Sein Trauerspiel in fünf Akten wurde 1800 im Weimarer Hoftheater uraufgeführt - und ist bis heute sowohl häufig Pflichtlektüre im Deutschunterricht als auch eines der meistinszenierten Stücke an deutschen Bühnen.

BG Maria Stuart - Mary Queen Of Scots von Josie Rourke 2018
Fürchtet um ihren Thron: Margot Robbie als Elisabeth I.Bild: Imago/ZUMA Press/Focus Features

Maria und Elisabeth: Es ist kompliziert

Zwei royale Cousinen streiten sich um die Kontrolle über Englands Thron - und setzen dadurch eine Spirale aus Intrigen und Revolten in Gang: Maria war mit großer Wahrscheinlichkeit in die Ermordung ihres zweiten Ehemanns Henry Stuart, Lord Darnley, involviert. Als sie dann auch noch den mutmaßlichen Mörder James Hepburn, den 4. Earl of Bothwell, heiratet, hat sie ihre Gunst beim schottischen Volk verspielt und flieht nach England zu ihrer Cousine Elisabeth.

Elisabeth I. muss um ihren Thron fürchten, wenn sie ihre Cousine am Leben lässt. Stimmt sie hingegen deren Hinrichtung zu, gilt sie als grausame Herrscherin. Auf ihre eigenen Gefühle zu hören, ist der englischen Königin kaum möglich, da sie ständig in der Öffentlichkeit steht.

Schließlich überzeugt das englische Parlament die Königin davon, dass Maria Stuart sterben muss. Schließlich habe sie geplant, EIisabeth I. zu ermorden. Am 8. Februar 1587 wird Maria Stuart nach jahrelanger Haft hingerichtet.