1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

App als Friedhofsguide

Silke Wünsch3. November 2014

37 Friedhöfe in ganz Deutschland kann man nun auch digital erkunden. Die App "Wo sie ruhen" erzählt Geschichten von mehr als 1000 berühmten Gräbern.

https://p.dw.com/p/1DgEf
Deutschland entdecken - Melaten 020
Bild: DW/ Maksim Nelioubin

Schriftsteller Wolfgang Borchert, Maler Carl Spitzweg, Komponist Carl Maria von Weber oder auch Schauspielerin Inge Meysel: Sie alle haben in der deutschen Kulturlandschaft Spuren hinterlassen. Ihre Gräber und Grabmale sind auf alten deutschen Friedhöfen zu finden; manche dieser Gräber sind wahre Pilgerstätten, andere wiederum fristen ein ruhiges Dasein im Schatten großer Bäume. Grund genug für die Stiftung Historische Kirchhöfe und Friedhöfe Berlin Brandenburg auch auf ungewöhnliche Art an den Erhalt des kulturellen Erbes zu erinnern.

Mobiler Multimedia-Guide

Zukünftig wird man an dem einen oder anderen Prominenten-Grab Menschen sehen, die interessiert zwischen ihrem Handy-Display und dem Grab hin- und herschauen. Eine neue Info-App erzählt dem User die Geschichten zu den Gräbern. Etwa, dass Carl Maria von Webers schlichte Grabstätte von Architekt Gottfried Semper entworfen worden ist, dem Mann, der die opulente Dresdener Semper-Oper gebaut hat. Oder dass Wolfgang Borchert selbst einmal einen Text genau zu dem Friedhof gedichtet hat, auf dem er jetzt begraben liegt.

Solche und andere Infos wie kurze Biografien, Audiodateien und Bildmaterial liefert die App "Wo sie ruhen" – hinzu kommen noch genaue Lagepläne der Grabstätte, sowie Koordinaten und ein Navigationssystem, das den interessierten Besucher direkt zum Grab führt. Auch die beteiligten 37 Friedhöfe werden vorgestellt, darunter altehrwüdige Ruhestätten wie der Kölner Melatenfriedhof, der Historische Friedhof in Weimar und viele jüdische Friedhöfe. An diesem Montag (3. November 2014) ist die App bundesweit freigeschaltet worden.

Digitales Totengedenken

Es ist nicht das erste Mal, dass Smartphones auf Friedhöfen ausdrücklich erwünscht sind: Auf einigen Friedhöfen in Deutschland, etwa in Berlin, Köln oder Nürnberg sind Grabsteine mit sogenannten QR-Codes erlaubt. Hier wird mit Hilfe der kleinen quadratischen Codes, die man mit dem Smartphone einscannen kann, auf eine Webseite weitergeleitet, die die Geschichte des Grabes erzählt, auf ein digitales Kondolenzbuch verweist oder in Form eines digitalen Denkmals an den Verstorbenen erinnern soll.

sw/kna/nz