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Keine Schule wegen Boko Haram

22. Dezember 2015

"Westliche Bildung ist sündhaft" bedeutet der Name Boko Haram. Wegen des Terrorfeldzuges der Islamisten können nach UN-Schätzungen in Nigeria und seinen Nachbarländern eine Million Kinder nicht die Schule besuchen.

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Ein von Boko Haram zerstörtes Schulwohnheim im Nordosten Nigerias (Foto: AFP)
Boko Haram zerstörte hunderte Schulen wie diese im Nordosten NigeriasBild: AMINU ABUBAKAR/AFP/Getty Images

In Nigeria, Kamerun, Niger und dem Tschad seien wegen der Gewalt der Islamistensekte Boko Haram mehr als 2000 Bildungseinrichtungen geschlossen, erklärte das Kinderhilfswerk Unicef. Hunderte Schulen seien geplündert, beschädigt oder zerstört worden. Insgesamt können nach UN-Schätzungen mehr als eine Million Kinder die Schule nicht besuchen.

Weil Schulen Ziele der Aufständischen gewesen seien, hätten viele Kinder Angst vor einer Rückkehr. "Aber je länger sie der Schule fernbleiben, desto größer ist die Gefahr, missbraucht, entführt oder von bewaffneten Gruppen angeworben zu werden", sagte UNICEF-Regionaldirektor Manuel Fontaine.

14.000 Tote seit 2009

Die Extremistengruppe, deren Name übersetzt "Westliche Bildung ist sündhaft" bedeutet, ist vor allem im Norden Nigerias aktiv und hat Tausende Menschen umgebracht. Die Islamisten greifen auch in den Nachbarstaaten an und wollen ein Kalifat errichten.

Trotz der Gewalt sind im nigerianischen Bundesstaat Borno seit Oktober mehr als 400 Schulen wiedereröffnet worden. Im äußersten Norden von Kamerun ist es nach Unicef-Angaben dagegen nur eine von 135. Die Region wurde in den vergangenen Monaten von Selbstmordanschlägen erschüttert. Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Extremisten sind seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet worden.

cr/nin (dpa, rtr)