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Eine schwarze Woche

Darius Cierpialkowski30. Juli 2002

Russland und die Ukraine - zwei Nationen trauern um die Opfer von Flugzeugkatastrophen. DW-Korrespondent Darius Cierpialkowski berichtet.

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Ein Schock folgte dem nächsten. Kaum war die Nachricht vom schwersten Flugzeugunglück bei einer Luftfahrtschau in Lwiw verklungen, folgte die nächste schwere Katastrophe, diesmal in Moskau. Bei dem Unglück in der Ukraine spricht vieles für menschliches Versagen, bei dem Absturz der Iljuschin 86 bei Moskau hat wohl die Technik nicht mitgespielt. Insgesamt haben 97 Menschen ihr Leben verloren, darunter 19 Kinder - eine Tragödie.

Wie aber gehen die beiden Länder Ukraine und Russland mit den Katastrophen um? Noch vor knapp einem Jahr, als das ukrainische Militär aus Versehen ein russisches Passagierflugzeug über dem Schwarzen Meer abgeschossen hatte, gab es über Wochen ein Nachrichten-Embargo, kaum Informationen aus Kiew drangen an die Öffentlichkeit. Heute ein ganz anderes Bild.

In der Ukraine beweist Präsident Kutschma, zugleich Ober-Kommandierender der Streitkräfte, den Willen, schnell die wahre Ursache des Unglücks herauszufinden. Innerhalb weniger Stunden entließ er einige führende Militärs, ließ sie sogar festnehmen.

Damit verdichtet sich der Verdacht, dass menschliche Schlamperei und grobe Verletzung der Sicherheitsregeln die Unglücksursache ist, nicht wie zuerst vermutet, ein Defekt an der Militärmaschine Suchoi 27.

Auch in Russland handeln die Verantwortlichen schnell. Es gibt Pressekonferenzen, Experten melden sich zu Wort. Kaum zwei Tage nach der Katastrophe scheint festzustehen, dass eines der sichersten Passagierflugzeuge der Welt, die Iljuschin 86, doch wegen eines technischen Fehlers bei Moskau abstürzte.

Den Opfern wird der Eifer der ukrainischen und russischen Behörden zwar nichts mehr nützen, aber die Erfahrung zeigt, dass eine offene Informationspolitik in der Zukunft ähnliche Katastrophen vielleicht verhindern kann.