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Eine Tradition wird den Briten zu teuer

12. Juni 2012

"Besser sterben, als ein Feigling sein", lautet das Motto der Gurkhas. Die nepalesischen Söldner gelten als mutig und loyal - ihrem Arbeitgeber Großbritannien gegenüber. Jetzt lässt das Empire viele von ihnen fallen.

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Prinze Charles verteilt Medaillen an Soldaten der Britischen Gurkha-Armee, die in Afghanistan gekämpft haben. (EPA)
Bild: picture-alliance/dpa

2010 hatte der britische Premierminister David Cameron angekündigt, bis zum Jahr 2020 rund 17.000 Stellen beim Militär einzusparen, in den drei Sektionen Armee, Marine und Luftwaffe. Besonders hart trifft es die Gurkhas, nepalesische Söldner, die seit fast 200 Jahren für die Briten kämpfen.

Kämpfen und sterben für die Briten

Seit 1816 rekrutieren die Briten Soldaten aus Nepal. Die Gurkhas sind einer von vielen nepalesischen Stämmen. Die Briten wählten sie aus, weil sie als zäh und genügsam galten. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren etwa 200.000 Gurkhas für die Briten im Dienst, mehr als 45.000 fielen in britischer Uniform. Noch heute dienen rund 3500 Gurkhas der britischen Armee. In Afghanistan etwa bildeten sie Polizisten aus. Jetzt sollen 300 Nepalesen, also ein Zehntel der gesamten Truppe ihren Posten verlieren.

Gurkhas in Wellington Barracks. (dpa)
Die Gurkhas gehören seit 200 Jahren dem britischen Militär anBild: picture-alliance/dpa

Interessensvertreter der Gurkhas sind der Meinung, dass die Sparmaßnahmen innerhalb der britischen Armee die Gurkhas besonders hart treffen. “Ich dachte, die Armee schätzt die Gurkhas weil sie furchtlose und loyale Kämpfer sind und nicht weil sie besonders günstig sind“, sagte Peter Caroll, der an einer Gerechtigkeitskampagne für Gurkhas mitwirkt.

Die britische Botschaft in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu hingegen verteidigt das Vorgehen des Militärs: “Jeder Betroffene wird 12 Monate im Voraus über seine Entlassung informiert und nimmt an einem Programm teil, dass ihn wieder in die zivile Gesellschaft eingliedern soll. Außerdem bekommen die entlassen Soldaten Unterstützung bei der Arbeitssuche“, heißt es aus der Botschaft.

nem/SC (afpe)