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Politik

Eingeschleuste Flüchtlinge verschwunden

18. September 2017

Die irakischen Flüchtlinge waren am Samstag auf der Autobahn in Brandenburg im Lastwagen eines Schleusers entdeckt worden. Die Einrichtung, in der sie später aufgenommen wurden, meldet jetzt, dass sie untergetaucht sind.

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Deutschland Polizei stoppt Schleuser-Lastwagen in Frankfurt (Oder)
Nachdem die Flüchtlinge aufgegriffen worden waren, wurden sie in einem Zelt auf dem Gelände der Bundespolizei in Frankfurt/Oder untersuchtBild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

 "Die Zimmer sind leer", sagte der Leiter der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt, Frank Nürnberger. Wann genau die Männer, Frauen und Kinder verschwanden, ist unklar, wie Nürnberger ergänzte. Bei einer Zimmerkontrolle seien nur ein Erwachsener und ein Minderjähriger angetroffen worden.

Die Polizei hatte die 50 Personen am Samstagmorgen auf der Autobahn 12 versteckt im Laderaum eines Lastwagens mit türkischer Zulassung in der Nähe der polnischen Grenze entdeckt.

Deutschland Polizei stoppt Schleuser-Lastwagen in Frankfurt (Oder)
Bundespolizisten untersuchten den LKW, mit dem die Iraker illegal nach Deutschland kamenBild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

In Rumänien und Bulgarien registriert

Die Menschen, darunter 17 Kinder, hatten keine Pässe und stammten nach eigenen Angaben aus dem Irak. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass ein Großteil von ihnen Wochen zuvor in Rumänien und Bulgarien Asylanträge gestellt hatte. In Deutschland stellten sie die Anträge erneut.

Der türkische Fahrer des Lastwagens und sein aus Syrien stammender mutmaßlicher Helfer wurden unter Schleuserverdacht festgenommen. Als denkbare Erklärung für das Verschwinden nannte Nürnberger, dass sie von Verwandten, die bereits in Deutschland seien, abgeholt wurden. Man wolle nun abwarten, ob sich die Flüchtlinge bei einer anderen Erstaufnahmeeinrichtung meldeten.

Allerdings sind laut dem Dublin-Abkommen, das die Migrationspolitik der EU regelt, diejenigen Länder für Asylanträge zuständig, in denen die Antragsteller erstmals registriert werden.

uh/jj (dpa, afp)