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Gesellschaft

Einsam auf den Färöern - Neue Frauen braucht das Land!

28. Januar 2021

Die Färöer mit ihren knapp 50.000 Einwohnern haben ein Problem: Männerüberschuss. Die Frauen zieht es zum Studium ins Ausland, die Männer fahren daheim zur See. Nun kommen immer öfter Frauen aus den Philippinen, um dort zu leben.

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Antonette holt ihre Tracht aus dem Schrank. Sie muss noch die Silberknöpfe aufpolieren, so wie eine echte Färöerin. Denn in wenigen Tagen ist Ólavsøka, der Nationalfeiertag der Färöer. Die 36-Jährige kommt eigentlich aus der Millionenmetropole Manila. Doch das Leben auf den Philippinen war für sie zu laut, zu anstrengend und zu unsicher. Antonette hat Geborgenheit und Sicherheit gesucht und vor einem Jahr Regin Egholm geheiratet. Vor drei Monaten kam ihre erste Tochter zur Welt. Ihr neues Glück am anderen Ende der Welt - endlich perfekt. Antonette ist eine von rund 200 Filipinas, die heute auf den Inseln im Nordatlantik leben. Regen statt Sonne, Trockenfisch statt Südfrüchte: Das neue Leben am Rande Europas ist für viele zunächst ein Kulturschock. Und doch teilen Filipinas und Färöer oft auch gleiche Werte: Familie, Glaube und Traditionen sind in beiden Kulturen wichtig. Diese Werte sind für junge emanzipierte Färöerinnen oft Grund genug wegzugehen. Die einzige Universität zu klein, die meisten Männer zu altmodisch. Die Folge: Auf den Inseln leben heute rund 15 Prozent mehr Männer als Frauen. Die Landesregierung versucht, die Färöer attraktiver zu machen: Neue Studiengänge und mehr Jobs sollen die Färöerinnen zurück auf die Inseln locken. Doch inzwischen sind auch die Frauen aus den Philippinen in der neuen Heimat angekommen. Sie bilden die größte ethnische Minderheit auf den Färöern, dicht gefolgt von Frauen aus Thailand.