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Auch ohne Fans siegt Frankfurt bei Arsenal

28. November 2019

Nach schwacher erster Hälfte ringt Eintracht Frankfurt den Favoriten nieder und bewahrt sich alle Chancen in der Europa League. Trotz Fan-Sperre bejubeln einige Frankfurter auf den Rängen den Matchwinner aus Japan.

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UEFA Europa League | Eintracht Frankfurt vs Arsenal
Bild: Reuters/Action Images/P. Childs

Der "zwölfte Mann" fehlte. Die fanatischen Eintracht-Fans, die in der vergangenen Spielzeit die Frankfurter mit ihrer Begeisterung bis ins Halbfinale der Europa League getragen hatten, mussten diesmal draußen bleiben. Weil sich einige von ihnen daneben benommen hatten, hatte die UEFA die Eintracht-Anhänger für die Gastspiele in Lüttich und London gesperrt. Rund zwei Dutzend Frankfurter Fans wurden dann aber doch beim Jubeln von den TV-Kameras erfasst, und auch Sprechchöre für die Eintracht waren zu hören. "Unsere Fans bringt man eben nicht so leicht aus dem Stadion", sagte Sportvorstand Fredi Bobic nach dem Abpfiff schmunzelnd. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte drehte der Bundesligist das Spiel beim FC Arsenal und gewann dank eines Doppelpacks des Japaners Daichi Kamada (55. und 63. Minute) am Ende mit 2:1 (0:1). Der Ex-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang hatte die Engländer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung gebracht (45. +1).

Indiskutable Leistung in der ersten Halbzeit 

"Das war schon wenig", fand Eintracht-Präsident Peter Fischer zur Pause und hatte vollkommen recht: "So nimmst du hier auch nichts mit. Das muss in der zweiten Halbzeit besser werden." Es wurde nicht nur besser, sondern viel besser. Denn im ersten Durchgang hatten die Frankfurter gar nicht stattgefunden. Völlig passiv, dazu noch in der Defensive schlecht organisiert. Trainer Adi Hütter brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit mit Mijat Gacinovic und Dominik Kohr zwei neue Spieler, die auch für frischen Wind sorgten. Doch Matchwinner war Kamada, der zweimal mit platzierten Schüssen von der Strafraumgrenze traf.

UEFA Europa League | Eintracht Frankfurt vs Arsenal
Kamada (r.) hat Maß genommen und trifft zum 2:0 für die Eintracht, Özil (l.) kann dem Ball nur hinterherguckenBild: Reuters/Action Images/P. Childs

Arsenal-Trainer Emery vor dem Aus

Im gleichen Maße, wie die Frankfurter aufdrehten, ließ Arsenal nach. Auch der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil, der von der 60. Minute an zu seinem ersten Europa-League-Einsatz in dieser Saison kam, blieb blass. Viele Arsenal-Fans verließen das ohnehin nur mäßig gefüllte Stadion vor dem Abpfiff. Jene, die bis zum Ende ausharrten, verabschiedeten ihre Mannschaft mit einem gellenden Pfeifkonzert. Die Tage des Spaniers Unai Emery als Arsenal-Trainer dürften gezählt sein. Die Frankfurter Eintracht aber steht kurz vor dem Einzug in die erste K.o.-Runde des Wettbewerbs. Ein weiterer Erfolg am 12. Dezember im Heimspiel gegen den portugiesischen Klub Vitoria Guimaraes am letzten Spieltag, und die Frankfurter haben die Zwischenrunde erreicht. Beim Finale der Gruppe F ist dann auch wieder der "zwölfte Mann" der Eintracht dabei.

Auch Wolfsburg und Mönchengladbach gewinnen auswärts

Als erster deutscher Verein hat sich der VfL Wolfsburg vorzeitig für die K.o.-Runde der Europa League qualifiziert. Die "Wölfe" gewannen mit 1:0 (1:0) beim ukrainischen Club PFK Olexandrija und können im letzten Gruppenspiel gegen AS St. Etienne am 12. Dezember nicht mehr von einem der ersten beiden Ränge der Gruppe I verdrängt werden. Das einzige Tor der Partie erzielt Wout Weghorst, der in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Foulelfmeter verwandelte (45.+1). "Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt", sagte VfL-Trainer Oliver Glasner hinterher.

PFK Olexandrija - VfL Wolfsburg | jubelnde Wolfsburger
Sicherer Elfmeterschütze: Weghorst (l.) machte für die "Wölfe" alles klarBild: picture-alliance/dpa/S. Pförtner

Das galt auch für Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach, der beim Wolfsberger AC in Österreich ebenfalls mit 1:0 (0:0) gewann und damit die Tabellenführung in der Gruppe J übernahm. Lars Stindl erzielte den Siegtreffer (60.). "Das Tor kam zum richtigen Zeitpunkt", sagte der Kapitän nach dem Abpfiff. Im Heimspiel gegen Istanbul Basaksehir, ebenfalls am 12. Dezember, reicht schon ein Unentschieden sicher zum Weiterkommen.

Haben Sie das Spiel der Eintracht beim FC Arsenal verpasst? Dann können Sie hier im DW-Liveticker nachlesen: 

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ARSENAL - FRANKFURT 1:2 (1:0)

Eintracht Frankfurt kann sich bei dem Mann aus Japan bedanken: Daichi Kamada hat an diesem Abend in London durch seine beiden Treffer (55.+63.) das Spiel entschieden. Waren die Frankfurter in der ersten Hälfte noch konfus, überfordert und durch das Tor von Aubameyang (45.+1.) auch im Rückstand, drehte sich nach der Halbzeit die Partie komplett. Der Frankfurter Trainer Adi Hütter brachte mit Kohr und Gacinovic in der Pause zwei absolute Aktivposten und vermochte es auch, seinen Spielern den Sinn für Offensivfußball mitzugeben. Ein wichtiger Auswärtssieg: Eintracht Frankfurt ist nun auf dem zweiten Platz in der Gruppe F und hat beste Chancen auf ein Weiterkommen. Bei Arsenal dürfte der unbeliebte Trainer Unai Emery ungemütliche Tage erleben. 

ABPFIFF

90.+2.: GELB für PACIENCIA bei der Eintracht. 

90.+1.: GELB für GUENDOUZI bei Arsenal. 

90. Minute: Noch 3 Minuten müssen die Frankfurter um den Sieg kämpfen. 

90. Minute: Noch eine Ecke für Arsenal. Saka bleibt an der Frankfurter Abwehrreihe hängen. 

89. Minute: Ecke für Arsenal. Kohr klärt mit dem Kopf. 

88. Minute: Arsenal versucht es nochmal, doch Aubameyang gehen gleich drei Frankfurter entgegen. 

86. Minute: Frankfurt-Keeper Rönnow muss nachfassen. 

85. Minute: Wo ist eigentlich Özil? 

84. Minute: Kostic und Kohr beißen sich am Arsenal-Strafraum fest. Wertvolle Minuten, um die Führung nach Hause zu bringen. 

83. Minute: Wieder Kamada gefährlich vor dem Arsenal-Tor.

80. Minute: Der jetzt reichlich konfusen Arsenal-Elf bleiben noch zehn Minuten. Übrigens: Auf den Tribünen machen sich Frankfurter Fans bemerkbar, die dort nach der Strafe durch die UEFA eigentlich gar nicht sein dürften. 

76. Minute: TORREIRA nun bei Arsenal für MUSTAFI

74. Minute: GELB für MUSTAFI auf Arsenal-Seite. 

73. Minute: Freistoß für Arsenal, Saka bekommt den Ball und bleibt hängen. 

71. Minute: Die "Gunners" bäumen sich auf, aber die Zuordnung stimmt da auch nur selten. 

69. Minute: Kohr schickt Gacinovic auf der linken Seite. Martinez kommt noch dazwischen. Feine Eintracht-Aktion. 

67. Minute: Arsenal liegt hinten und lässt sich das deutlich anmerken. Versteinerte Mienen auf den Tribünen. 

64. Minute: TOR für die Eintracht durch KAMADA, der nach einer Ecke ganz freistehend schießen kann. 1:2. Wer hätte das gedacht? 

63. Minute: Kostic knapp rechts am Arsenal-Tor vorbei. 

62. Minute: Kamada schickt Kostic schnell links, doch dessen Schuss bleibt hängen. Die Eintracht spielt mit.  

60. Minute: Wechsel bei Arsenal - MESUT ÖZIL kommt, MARTINELLI geht vom Platz. 

59. Minute: GELB für Eintracht-Spieler Abraham.

58. Minute: Freistoß aus 30 Metern durch Kostic. Arsenal-Keeper Martinez hält. 

57. Minute: Und plötzlich spielt die Eintracht. Die Hereinnahme von Kohr erweist sich als Frischzellenkur. 

UEFA Europa League | Eintracht Frankfurt vs Arsenal
Kamada (r.) hat abgezogen, der Ball landet im linken Eck des Arsenal-Tors - 1:1Bild: Reuters/Action Images/Paul Childs

55. Minute; TOR für die Eintracht durch KAMADA. Halbrechts am Strafraum setzt er sich durch, zieht an und hämmert das Ding ins lange Eck. Und die Arsenal-Spieler wissen gerade nicht, wie ihnen geschieht. 1:1.

54. Minute: Jetzt setzen sich Kostic und Kohr am Arsenal-Strafraum durch. Ein kleines Aufbäumen der Gäste. 

51. Minute: Upps, ein harmloser Schuss von Da Costa in Richtung Arsenal-Tor. Den hätte Martinez auch mit dem Hut gehalten, wenn er einen gehabt hätte. 

47. Minute: Diesmal muss Abraham in letzter Minute retten, damit Willock nicht das 2:0 erzielt. Arsenal macht da weiter, wo man in der ersten Hälfte ausgehört hat.  

46. Minute: Frankfurt-Trainer Hütter reagiert - KOHR und GACINOVIC kommen, SILVA und FERNANDES bleiben draußen 

WIEDERANPFIFF

HALBZEIT

Arsenal könnte gut und gerne 3:0 oder noch höher führen. Denn in den ersten 45 Minuten ist die Eintracht im Auswärtsspiel ohne wirkliche Chance. Dass es nur zu einem Tor durch Aubameyang (45.+1.) reichte, haben die Frankfurter ausschließlich ihrem Torwart Rönnow zu verdanken, der fast immer an der richtigen Stelle steht. Mal sehen, was sich Frankfurts Trainer Adi Hütter noch einfallen lässt. 

45+5: Einmal eine schöne Frankfurt-Aktion über da Costa, doch gleich danach wieder eine Riesenchance auf der anderen Seite über Xhaka. 

45.+1: TOR für Arsenal durch AUBAMEYANG, der halblinks im Strafraum frei zum Schuß kommt. 

45. Minute: 5 Minuten gibt's obendrauf. 

43. Minute: Wieder Verletzungsunterbrechung - Arsenal-Spieler Xhaka ist am Knie lädiert. 

41. Minute: Super-Arsenal-Aktion, Willock lässt sich auf der rechten Seite den Ball nicht abnehmen, den Abschluss pariert einmal mehr Eintracht-Torwart Rönnow. 

38. Minute: Arsenal legt eine Verschnaufpause ein, Frankfurt kommt jetzt endlich wieder einmal in die gegnerische Hälfte. Gute Chance für da Costa. 

34: Minute: GELB für MARTINELLI bei Arsenal, der Kostic auf den Fuß gestiegen ist. 

32. Minute: Erster Wechsel bei Arsenal - DAVID LUIZ muss angeschlagen vom Platz, GUENDOUZI kommt. 

29. Minute: Eintracht-Torwart Rönnow, ohnehin Nummer 2 im Tor, verletzt sich bei einer rettungsaktion beim Herauslaufen. Das sieht nicht gut aus. Aber er versucht, weiterzumachen.  

28. Minute: Also, eigentlich ist es ein Wunder, dass Frankfurt noch nicht hinten liegt. Arsenal kommt mit einer Angriffswelle nach der anderen

24. Minute: Martinelli bringt Chambers in aussichtsreiche Position vor dem Eintracht-Tor. Wieder Glück für die Deutschen!

22. Minute: Aubameyang, Mannschaftskapitän bei Arsenal, holt die nächste Ecke heraus.  

20. Minute: GELB für KOSTIC, der sich auf der rechten Abwehrseite mehr als Catcher versucht. 

18. Minute: Arsenal jetzt deutlich im Vorteil, die Eintracht unter Druck. 

16. Minute: Riesenchance für Willock, danach nochmal per Kopf für Martinelli. Rönnow im Eintracht-Tor auf dem Posten. 

15. Minute: Arsenal fast an die Torauslinie über rechts mit Willock, aber Eintracht klärt zur Ecke. 

14. Minute: Frankfurt kurz in Überzahl - aber jetzt sind die "Gunners" wieder komplett. 

8. Minute: Arsenal-Spieler Willock gibt dem Sprunggelenk von Hasebe einen mit - schmerzhaft, aber folgenlos. 

7. Minute: Unterdessen zieht sich Arsenal-Trainer Unai Emery eine neue, graue Trainingsjacke über. Das schwarze Vorgängermodell war dem 4. Unparteiischen zu den Frankfurter Trikots zu ähnlich. 

6. Minute: Erste Ecke für die Eintracht - Kamada gefährlich nah ans Tor. 

3. Minute: Arsenal kommt sehr nah an den Frankfurter Strafraum - aber noch keine Gefahr. 

1. Minute: Munteres Hin und Her zum Auftakt. Frankfurt ganz in Schwarz, Arsenal traditionell in rot-weißen Jerseys

ANPFIFF

Europa League | Eintracht Frankfurt vs Arsenal - Polizei vor dem Stadion
Strafmaßnahme: Frankfurter Fans dürfen nicht ins StadionBild: Getty Images/M. Hewitt

20:40 Uhr: Wegen der Verfehlungen von Guimarães, wo Sitzschalen durch das Stadion flogen, wurde die Eintracht mit einem Fanausschluss für die beiden nachfolgenden Europa-League-Auswärtsspiele in Lüttich und jetzt London bestraft. Trotzdem haben sich etliche Anhänger auf den Weg nach London gemacht. Ohne Bestrafung, ist sich Trainer Adi Hütter sicher, "wären Zigtausende ins Stadion gekommen“. So lässt er die Frankfurter beginnen: 

20:35 Uhr: Mit breiter Brust erwarten die "Gunners" die Gäste aus Deutschland. So lässt der umstrittene Trainer Unai Emery den FC Arsenal, in der Liga gegenwärtig auf Rang 8, auflaufen: 

20:30 Uhr: Die Eintracht und ihre Fans haben keine schlechten Erinnerungen an die britische Hauptstadt. Nach einem beherzten Kampf mussten sich die Frankfurter im Mai im Halbfinale der Europa League gegen Chelsea erst nach Elfmeterschießen geschlagen geben. Folgt jetzt im vorletzten Europa-League-Gruppenspiel der neuen Saison beim Tabellenführer der Gruppe F, dem FC Arsenal, wieder eine Meisterleistung? Fest steht: Die Eintracht darf nicht verlieren, wenn sie sich aus eigener Kraft noch die Chance für ein Weiterkommen sichern will.

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