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EKD-Chef Schneider geht vorzeitig

30. Juni 2014

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, legt sein Amt im November vorzeitig nieder. Als Grund nennt er die Krebserkrankung seiner Frau.

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Nikolaus Schneider,
Bild: picture-alliance/dpa

Ein Jahr vor Ablauf der Wahlperiode im November tritt Schneider zurück. Er möchte, wie die EKD in Hannover mitteilt, "mehr Zeit für seine an Krebs erkrankte Frau Anne haben". Mit ihr ist Schneider seit 44 Jahren verheiratet.

Eigentlich wäre seine Amtszeit im Herbst 2015 zu Ende. So will Schneider nur noch bis zur diesjährigen EKD-Synode im November in Dresden an der Spitze der Kirche stehen. Dort soll dann ein Nachfolger gewählt werden, dessen Amtszeit allerdings zunächst nur bis zum Ablauf der Legislaturperiode im Herbst 2015 laufen wird.

"Die Begleitung meiner an Krebs erkrankten Frau macht diesen Schritt unerlässlich", teilte Schneider mit. "Unserem gemeinsamen Weg will ich alle Zeit widmen. Dieser Wunsch ist mit meinen EKD-Ämtern nicht zu vereinbaren." Schon einmal hat die Familie Schneider sich mit einer Krebserkrankung auseinandersetzen müssen. Die jüngste der drei Töchter des Ehepaars starb im Jahr 2005 an Leukämie.

Der in Duisburg geborene Schneider war bis 2013 auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und gehört seit 2003 dem Rat der EKD an. Wirtschafts- und Sozialethik, Ökumene von evangelischer und katholischer Kirche sowie der Dialog der Religionen sind Schwerpunkte seines theologischen und kirchlichen Arbeitens. Von 1977 bis 1984 war er Pfarrer in Duisburg-Rheinhausen, wo er sich für die Erhaltung von Arbeitsplätzen in der Kohle- und Stahlindustrie einsetzte. 2012 wurde Schneider mit der Buber-Rosenzweig-Medaille, 2013 mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet.

Der Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zollte Schneider Respekt für seine Entscheidung. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz sei er dankbar für die bisherige Zusammenarbeit mit dem Ratsvorsitzenden der EKD. "Nikolaus Schneider ist ein verlässlicher Brückenbauer in der Ökumene", erklärte Marx.

sd/kk (dpa, epd, kna)