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El-Baradei gründet neue Partei

28. April 2012

Der ehemalige Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, El-Baradei, will nun doch die Politik seines Landes mitgestalten. Im Blick hat er vor allem die Jugend. Mit ihr soll ein Neuanfang in Ägypten erreicht werden.

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Mohamed El-Baradei (Foto: AP/dapd)
Bild: dapd

Friedensnobelpreisträger Mohamed el-Baradei ist mit der Gründung einer neuen Partei auf die politische Bühne Ägyptens zurückgekehrt. Ziel der Verfassungspartei sei es, die Ägypter zu vereinen und die Revolution davor zu bewahren, inmitten des chaotischen Übergangs zur Demokratie unterzugehen, sagte der frühere Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Samstag vor Hunderten Anhängern in Kairo. Die Partei solle bei der nächsten Parlamentswahl antreten.

Keine faire Wahlen möglich

Er wolle die Jugendgruppen vereinigen, die hinter dem Aufstand gegen den früheren Präsidenten Husni Mubarak gestanden hatten und sie auf eine politische Rolle in der Zukunft vorbereiten. "Wir hoffen, mit dieser Partei einen Neuanfang zu erreichen", sagte der 69-Jährige. Er hatte im Januar erklärt, nicht zur Präsidentschaftswahl antreten zu wollen, weil eine faire Wahl in der Übergangsphase nicht möglich sei. Auch nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Mubarak seien die alten Kräfte weiter an der Macht, argumentierte El-Baradei.

Die Ägypter sollen am 23. und 24. Mai einen neuen Präsidenten wählen. Insgesamt 13 Kandidaten wurden von der Wahlkommission zugelassen. Ende Juni soll sich das Militär, das nach Mubaraks Abgang die Kontrolle übernommen hatte, aus der Politik zurückziehen.

El-Baradei gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten seines Landes. Als er 2010 den damaligen Präsidenten Mubarak kritisierte, wurde dies als Signal für die Revolte verstanden, die Anfang 2011 zum Sturz des Präsidenten führte.

pg/det (dapd, afp, dpa)