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Töten gegen den Terror

18. Dezember 2007

Israels Armee hat im Gazastreifen und im Westjordanland elf Personen getötet, darunter einen Kommandeur der Untergrundorganisation "Islamischer Dschihad". Ein Sprecher kündigte als Reaktion Selbstmordanschläge an.

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Abschuss zweier Kassam-Raketen aus dem Gaza Streifen
Abschuss zweier Kassam-Raketen aus dem Gaza StreifenBild: picture-alliance / dpa

Ein Spezialkommando der israelischen Armee hat nach palästinensischen Angaben am Dienstagmorgen (18.12.2007) in der Nähe von Dschenin im Westjordanland ein Führungsmitglied des radikalen Islamischen Dschihad getötet. Bei gezielten Angriffen der israelischen Armee gegen militante Palästinenser sind im Gazastreifen und im Westjordanland insgesamt elf Personen getötet worden. Die vier Raketenangriffe vom späten Sonntagabend und Montagmorgen im Gazastreifen hätten sich vor allem gegen Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Dschihad und der radikalislamischen Hamas gerichtet, teilten die israelische Armee und palästinensische Augenzeugen mit.

Der getötete Dschihad-Kommandeur Madschid Harasin spielte nach Angaben der israelischen Armee eine führende Rolle bei den täglichen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen.

Rache angekündigt

Als Reaktion kündigte ein Dschihad-Sprecher Selbstmordanschläge in Israel sowie einen verstärkten Beschuss israelischer Grenzstädte mit Kassam-Raketen und Mörsergranaten an. Militante Palästinenser haben seit Jahresanfang über 2000 Kassam-Raketen auf israelische Grenzstädte abgefeuert.

Der Tod der Mitglieder werde die Organisation nicht schwächen, sondern nur weiter stärken, sagte der Sprecher für den militärischen Flügel von Dschihad, Abu Hamza, dem Fernsehsender Al-Aksa-TV in Gaza. Über eine von Extremisten genutzte Radiofrequenz wies ein Islamischer Dschihad-Vertreter Kämpfer an, ihre Mobiltelefone auszuschalten und keine Autos zu benutzen, um dem israelischen Militär die Verfolgung zu erschweren.

Tötungen verteidigt

Die israelische Regierung verteidigte die gezielten Tötungen erneut. Sie hätten im Westjordanland zu einem drastischen Rückgang von Terroranschlägen geführt, sagte Vize-Ministerpräsident Haim Ramon im israelischen Armeeradio. Im Gazastreifen hätten die gezielten Tötungen bewirkt, dass weniger Raketen auf das Land abgefeuert würden.

Haim Ramon
Haim RamonBild: AP

Israels stellvertretender Verteidigungsminister Matan Vilnai sagte dem israelischen Rundfunk, Israel befinde sich im Krieg mit den Terrororganisationen. "Sie schießen Dutzende Raketen aus dem Gazastreifen auf Grenzgemeinden, und wir schießen zurück. Und das sind die Ergebnisse", sagte Vilnai. Der Ex-General drohte den 1,5 Millionen Palästinensern im Gazastreifen erneut mit einem groß angelegten Militäreinsatz. "Wenn die Entscheidung fällt, werden wir reingehen. Wir werden das in dem unserer Meinung nach richtigen Moment tun." (sams)