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Elisabeth Pott: HIV-Neuinfektionen nehmen in Deutschland zu

1. Dezember 2004

Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Interview mit DW-RADIO

https://p.dw.com/p/5w1w


Angesichts der steigenden HIV-Neuinfektionen in Deutschland hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Köln) vor Wissenslücken und Sorglosigkeit gewarnt. In einem Interview mit DW-RADIO sagte die Direktorin der Einrichtung, Elisabeth Pott, anlässlich des Welt-Aids-Tages: "Das Schutzverhalten der Bundesbürger stagniert und geht sogar zurück." Als eine Ursache dafür nannte die Wissenschaftlerin die Kürzung der Mittel für gesundheitliche Aufklärung: "Dadurch erreichen wir die Bevölkerung einfach nicht mehr so breit." Die derzeitigen Kampagnen müssten aber mindestens auf dem jetzigen Niveau erhalten bleiben.


Eine Mitschuld an der Entwicklung gab Pott auch den Medien. Das Interesse an dem Thema sei deutlich zurückgegangen, sagte sie im Deutschen Programm von DW-RADIO. "Auf diese Weise entsteht eine Situation, in der die Leute denken, wenn darüber nicht mehr berichtet wird, ist es wohl nicht mehr so schlimm." Wenn über Aids berichtet werde, falle die Berichterstattung "überaus optimistisch" aus, wenn es um die Entwicklung von Impfstoffen und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten gehe. Dadurch entstehe in der Bevölkerung leicht der Eindruck, "wenn eine Infektion stattfindet, steht auf absehbare Zeit wahrscheinlich ein Heilmittel zur Verfügung. Das ist aber tatsächlich nicht der Fall", so Pott zur Deutschen Welle.

1. Dezember 2004
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