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EM 2014 wohl ohne deutsche Handballer

15. Juni 2013

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft fehlt 2014 aller Wahrscheinlichkeit nach erstmals bei einer EM. Drei Niederlagen in der Qualifikation waren zu viel. Ein abschließender Sieg gegen Israel nutzte nichts.

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Kevin Schmidt (r.) erzielt einen Treffer gegen den israelischen Torhüter Gil Yaakov (l.) (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Den deutschen Handballern kann auf dem Weg zur Europameisterschaft nur noch ein Wunder helfen. Nach der verpassten Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London ist die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger auch in der Qualifikation für die EM 2014 in Dänemark so gut wie gescheitert. Der 38:19-Kantersieg am letzten Spieltag gegen Außenseiter Israel in Aschaffenburg war für die Auswahl des Deutschen Handballbundes quasi wertlos. Das zweite direkte EM-Ticket der Gruppe 2 sicherte sich Tschechien durch einen 30:25-Erfolg über das bereits zuvor qualifizierte Montenegro.

Damit findet zehn Jahre nach dem Titelgewinn 2014 wohl erstmals eine EM ohne deutsche Handballer statt. Dem Team von Bundestrainer Martin Heuberger bleibt in der Qualifikation für das Kontinentalturnier vom 12. bis 26. Januar nur noch eine winzige theoretische Chance, als bester Gruppen-Dritter weiterzukommen.

Diskussion um Heuberger

Bundestrainer Martin Heuberger (l.) geht an seinen Spielern vorbei (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)
Martin Heuberger (l.) während der Partie gegen Israel: Der Bundestrainer steht in der KritikBild: picture-alliance/dpa

"Wir haben heute unsere Chancen besser verwertet, haben zu unserer Leistung gefunden und über 60 Minuten konzentriert gespielt. Insgesamt überwiegt, dass wir nicht für die EM qualifiziert sind", sagte Heuberger nach dem Sieg gegen Israel. "Es war von vorn herein ziemlich utopisch, dass wir uns noch qualifizieren, aber was mich ärgert ist, dass Montenegro in Tschechien ohne vier Stammspieler antritt, die gegen uns noch tragende Säulen waren. Das ist unsportlich, aber ausschlaggebend war, dass wir zweimal gegen sie verloren haben", fügte er hinzu.

Das Scheitern könnte auch Folgen für Heuberger haben, über dessen Zukunft als Bundestrainer bereits vor dem Israel-Spiel diskutiert wurde. "Alles Weitere habe ich nicht in der Hand", meinte er nach der Partie und fügte an: "Ich bin gewillt, mit der Mannschaft weiterzuarbeiten."

Weitreichende Konsequenzen

Das voraussichtliche EM-Aus kann nun weitreichende Konsequenzen für den deutschen Handball haben. Erstmals muss das DHB-Team für die WM 2015 in Katar in eine Vorqualifikation und dort Gruppensieger werden, um die Playoffs im Juni kommenden Jahres zu erreichen. In zwei Ausscheidungsspielen würde der WM-Fünfte auf einen Top-Gegner der EM in Dänemark treffen. Bei einem Verpassen der WM wäre sogar die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in Gefahr. Denn in Katar wird die Vielzahl der Teilnehmer für die Olympia-Qualifikationsturniere ermittelt.

ck,dk (sid, dpa)