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Die EM-Gruppe A im Porträt

Olivia Fritz (mit sid, dpa)27. Mai 2012

Gastgeber Polen eröffnet die EURO 2012 mit der Partie gegen Griechenland in einer vermeintlich leichten Gruppe: Neben dem Europameister von 2004 bekommt es Polen mit Tschechien und Russland zu tun.

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Polens Torschütze Robert Lewandowski (2.v.r.) jubelt mit seinen Mitspielern Jakub Blaszczykowski (r.) und Lukasz Piszczek über seinen Treffer. (Foto: dpa)
Drei Dortmunder sollen Polen bei der EM führen: Piszczek (l.), Lewandowski und Blaszczykowski (r.)Bild: picture-alliance/dpa

Polen träumt von einem großen Auftritt – nicht nur als Gastgeber.  Denn diese Rolle kann bekanntlich beflügeln. Doch die große Fußballzeit mit den guten WM-Ergebnissen von 1974 und 1982 (jeweils 3. Platz) ist lange vorbei. Zuletzt schied das polnische Team jeweils in der Vorrunde der WM und EM aus. Trainer Franciszek Smuda steht eine schwere Aufgabe bevor: "Die Gruppe ist ausgeglichen, aber es besteht kein Anlass zur Euphorie." Smuda setzt auf deutsche Legionäre, seine wichtigste Spieler sind beim deutschen Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund unter Vertrag: Jakub Blaszcykowski, Lukasz Piszczek und Stürmer Robert Lewandowski – den absoluten Superstar in Polen.

"Das wird für unser Land eine Riesen-Geschichte", sagt Verteidiger Piszczek voller Vorfreude. Kapitän Blaszcykowski gibt als Ziel das Erreichen des Viertelfinales aus. Dabei sei das Eröffnungsspiel gegen Griechenland am 8. Juni in Warschau bereits vorentscheidend: "Das ist für uns das Schlüsselspiel." Für Irritationen sorgten im Vorfeld der EURO ein Korruptionsskandal und die Verwicklung von Piszczek in eine Spielmanipulation, für die er sich selbst angezeigt hatte. Smuda berief ihn trotzdem in den Kader – und warf Slawomir Peszko vom 1. FC Köln nach dessen Alkoholskandal in Köln wieder hinaus.

Das russische Team posiert fürs Gruppenfoto (Foto:Petros Giannakouris/AP/dapd)
Nicht zu unterschätzen: Wenn Russland wieder als Einheit auftritt, kann es an die erfolgreiche EM 2008 anknüpfenBild: dapd

Russland ist Favorit

Geht man nach der Weltrangliste, ist Russland als Elfter des Tableaus der große Favorit der Gruppe A – gefolgt von Griechenland auf Rang 14. Doch die Enttäuschung der Russen nach der verpassten WM 2010 war groß. Damals scheiterte die Mannschaft von Guus Hiddink in der Qualifikation und der Trainer musste seinen Koffer packen. Die Erwartungen an Hiddinks Nachfolger Dick Advokaat sind hoch. Doch auch dessen Abschied steht fest: Nach der EM kehrt er als Coach zum PSV Eindhoven zurück.

Advokaat führte sein Team um Kapitän Andrej Arschawin und den Ex-Stuttgarter Pawel Pogrebnjak sicher durch die Qualifikation und hofft, dass die Kritik am Nationalteam nun endlich verstummt. "Nach der guten EM-Qualifikation glaube ich, dass meine Spieler an einem guten Tag jeden schlagen können, wenn sie konzentriert zu Werke gehen."

Tritt Griechenland aus Rehhagels Schatten?

2004 wurde Griechenland unter Nationaltrainer Otto Rehhagel sensationell Europameister, seitdem ist das Land auf der Suche nach dem alten Glanz. Fernando Manuel Costa Santos versucht es mit Rehhagels Mauertaktik und vielen altgedienten Spielern um Theofanis Gekas. Doch der neue Nationaltrainer der Griechen könnte es schaffen, aus den großen Fußspuren seines Vorgängers herauszutreten: Ungeschlagen fahren die Griechen zu der EM. Dabei war vor allem der ehemalige Bremer Stürmer Angelos Charisteas für den Qualifikationserfolg verantwortlich; er schoss seine Griechen fast im Alleingang zu dem Turnier in Polen und der Ukraine. Immerhin bekommen auch jüngere Spieler eine Chance: Unter anderem läuft auch Kyriakos Papadopoulos vom FC Schalke für Griechenland auf.

Otto Rehhagel hält den EM-Pokal in die Höhe. (Foto: ddp images/AP)
Otto Rehhagel (3.v.l.) schrieb 2004 mit Griechenland FußballgeschichteBild: AP

Tschechien mit verjüngtem Team

In altem Glanz sonnte sich auch lange Tschechien. Klangvolle Namen wie Pavel Nedved und Karel Poborský sind längst Geschichte, immerhin sind Chelseas Torwart Petr Cech und der Ex-Dortmunder Tomas Rosicky noch mit von der Partie. 1976 gewann die damalige Tschechoslowakei die Europameisterschaft, 2004 stand Tschechien sogar im Halbfinale der EM. Doch die Qualifikation für Polen und die Ukraine verlief mehr als unbefriedigend. Erst in den Play-Offs erreichte das Team um die Bundesligaspieler Michal Kadlec (Leverkusen), Tomas Pekhart (Nürnberg) und Zdenek Pospech (Mainz) die Finalrunde. Nationaltrainer Michal Bilik hat viel verändert, zahlreichen jungen Spielern eine Chance gegeben und hofft darauf, die Vorrunde zu überstehen.