1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EM-Quali: DFB-Elf startet gegen Irland

1. September 2006

Bundestrainer Joachim Löw hat nichts Geringeres als den EM-Titel 2008 als Ziel ausgerufen. Dafür muss sein Team jedoch erstmal die Qualifikation schaffen. Im Auftaktspiel geht es gegen die kampfstarken Iren.

https://p.dw.com/p/92Az
Bundestrainer Löw (links) und sein Kapitän: Spiele in EM-Quali keine SelbstläuferBild: AP

"Jetzt ist wieder Realität", mahnt Kapitän Michael Ballack vor dem Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation am Samstag (2.9./ 20:45). "Man muss von der Wolke, auf der einige schweben, wieder runter. Vom Erfolg der WM können wir uns nichts mehr kaufen", erklärte der 29-Jährige vor der vermeintlichen Pflichtaufgabe in Stuttgart gegen Irland.

Der England-Legionär vom FC Chelsea, der wegen einer Hüftprellung im ersten Saisonspiel Mitte August gegen Schweden (3:0) gefehlt hatte, nahm nach seiner Rückkehr zum DFB-Team vor allem seine jungen Kollegen in die Pflicht. Nach der rauschenden Weltmeisterschaft gelte es, in den Gruppenspielen gegen Irland, Tschechien, Slowakei, Wales, Zypern und am Mittwoch (6.9.) in San Marino die nötigen Punkte auf dem Weg zu dem Turnier 2008 in der Schweiz und Österreich einzufahren.

EM 2008 - Deutschland - Qualifikation
Mit voller Kraft: der Gladbacher Marcell Jansen macht sich fit für das Spiel gegen IrlandBild: AP

"Unbedingt auf dem Boden bleiben"

"Wir haben viele junge Spieler, die noch nie eine Qualifikation gespielt haben. Eine Qualifikation ist etwas ganz anderes als eine WM zu Hause, die für uns ein Geschenk war. Jetzt müssen wir aber alle unbedingt auf dem Boden bleiben, sonst erleben wir ein blaues Wunder", betonte Ballack.

Schon die Partie gegen die Iren im ausverkauften Daimler-Stadion wird keinesfalls ein Selbstläufer, zumal der WM-Dritte mit "erheblichen Problemen in der Defensive" kämpfen muss, wie Ballack deutlich hervorhob.

Der doppelte Friedrich

Nach dem Ausfall der kompletten WM-Innenverteidigung muss Chefcoach Löw gegen Irland auf eine Not-Abwehr zurückgreifen. So spielen die beiden Namensvettern Arne Friedrich und Manuel Friedrich in der Abwehr voraussichtlich erstmals Seite an Seite. Auf den defensiven Außenbahnen kommen wie gegen Schweden Marcell Jansen und Philipp Lahm zum Einsatz.

EM 2008 - Deutschland - Qualifikation
Vorbereitung des deutschen Teams auf das erste Pflichtspiel unter Chefcoach LöwBild: AP

Im Mittelfeld kann der Klinsmann-Nachfolger dagegen aus dem Vollen schöpfen. Rückkehrer Ballack wird neben dem Bremer Torsten Frings die defensive Mittelfeldposition einnehmen. Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger sollen gegen die Iren über die Flügel für Wirbel sorgen. Das deutsche Angriffsduo heißt wie erwartet Lukas Podolski und Miroslav Klose.

Von der neuen Innen-(Not)verteidigung mit den beiden Friedrichs ist der neue Löw-Assistent Hans-Dieter Flick indes durchaus angetan. "Die beiden haben schon sehr gut harmoniert", erklärte der Bundestrainer-"Co".

Die richtige Lösung

Der frühere Münchner und Kölner Profi berichtet zudem von der außergewöhnlichen "guten Atmosphäre" in der Mannschaft, die ihm die Integration sehr einfach mache. Voll des Lobes ist Flick auch über die "perfekte Kommunikation" innerhalb des gesamten Trainer- und Betreuerstabes.

Daran, dass das Duo Löw/Flick nach der erfolgreichen Ära Klinsmann die richtige Lösung ist, glaubt auch Michael Ballack. "Es ist immer etwas anderes, wenn ein neuer Cheftrainer da ist. Aber Löw hat ja auch bislang schon entscheidenden Anteil an der Arbeit gehabt und in Flick einen Trainer geholt, der die Philosophie voll mitträgt. Da wird es keine Probleme geben", sagte der Kapitän.

EM 2008 - Deutschland - Qualifikation - Großbild
"Perfekte Kommunikation": Co-Trainer Hansi Flick (links) mit seinem VorgesetztenBild: AP

Freie Schuhwahl

Rechtzeitig vor dem Auftaktspiel in der EM-Qualifikation ist unterdessen der Schuhstreit endgültig beigelegt worden. Mit sofortiger Wirkung dürfen Jens Lehmann und Co. mit den Schuhen und Handschuhen ihres persönlichen Ausrüsters spielen. Im Gegenzug hat der Spielerrat zugestimmt, bei der Vermarktung der Persönlichkeitsrechte der Nationalspieler eng mit dem DFB und seinen Partnern zu kooperieren.

Der Schuhstreit war vor dem Länderspiel gegen Schweden beinahe eskaliert, als die Nationalspieler sogar mit einem Boykott gedroht hatten, falls ihrem Wunsch nach freier Schuhwahl nicht entsprochen werden sollte. (ms)

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Deutschland: 1 Lehmann/FC Arsenal (36 Jahre/39 Länderspiele/0 Tore) - 16 Lahm/Bayern München (22/26/2), 3 Arne Friedrich/Hertha BSC Berlin (27/43/0), 24 Manuel Friedrich/FSV Mainz 05 (26/1/0), 2 Jansen/Borussia Mönchengladbach (20/9/0) - 19 Schneider/Bayer Leverkusen (32/72/2), 8 Frings (29/59/8), 13 Ballack/FC Chelsea (29/70/31), 7 Schweinsteiger/Bayern München (22/36/9) - 11 Klose/Werder Bremen (28/63/31), 20 Podolski/Bayern München (21/33/15)

Irland: Given/Newcastle United (30/76/-) - Finnan/FC Liverpool (30/39/1), Dunne/Manchester City (26/29/4), O'Brien/FC Portsmouth (27/24/1), Kilbane/FC Everton (29/71/5) - McGeady/Celtic Glasgow (20/5/0), Reid/Blackburn Rovers (25/19/2), O'Shea/Manchester United (25/31/1), Duff/Newcastle United (27/59/7) - Keane/Tottenham Hotspur (26/66/26), Doyle/FC Reading (22/3/0)