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PolitikEuropa

EMA lässt zwei COVID-Medikamente zu

11. November 2021

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie lag das Augenmerk sehr lange auf der Prävention, auch weil die Entwicklung von Medikamenten länger dauerte. Nun aber können die Patienten endlich auf wirksame Behandlung hoffen.

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Niederlande | European Medicines Agency EMA
Bild: Peter Dejong/AP/picture alliance

Zum ersten Mal hat die EU-Arzneimittelbehörde EMA zwei Antikörpertherapien gegen das Coronavirus für Menschen mit dem Risiko einer schweren Erkrankung empfohlen. Die beiden Arzneimittel Ronapreve des Schweizer Pharmaunternehmens Roche und des Herstellers Celltrion aus Südkorea sollen in frühen Stadien der Infektion eingesetzt werden.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte bereits vor einem Jahr eine Notfallzulassung für die Antikörperbehandlung mit Ronapreve erteilt. Mit dem Antikörper-Cocktail war im Oktober vergangenen Jahres auch der damalige US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt worden.

Falls der Organismus nicht genügend Antikörper bilden kann …

Bei den im Labor hergestellten monoklonalen Antikörpern handelt es sich um Y-förmige Proteine, die an die Stacheln auf der Oberfläche des Coronavirus andocken und so das Eindringen des Erregers in menschliche Zellen verhindern.

Zwar trainieren die Impfstoffe das Immunsystem ebenso, dass es ebenfalls solche Antikörper produziert. Einige Menschen, darunter ältere und immungeschwächte, sprechen jedoch nicht gut auf Impfstoffe an. Diese Gruppen profitieren am meisten von der "passiven Impfung", bei der synthetische Antikörper direkt verabreicht werden.

Bis Ende des Jahres sollen weitere Therapien folgen

Die Experten der EMA hatten alle Daten der Hersteller aus Studien über Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen der Mittel geprüft und bewertet. Weil mit beiden Medikamenten schwere Krankheitsverläufe seltener waren, kam die positive Empfehlung. Die endgültige Entscheidung muss die EU-Kommission treffen. Das aber gilt als Formsache.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides bezeichnete die Zulassung als "wichtige Etappe". Angesichts erheblich zunehmender Corona-Infektionen in fast allen Mitgliedstaaten sei es "beruhigend, dass im Rahmen unserer Behandlungsstrategie für COVID-19 viele vielversprechende Therapien in der Entwicklung sind". Bis Ende des Jahres sollen in der EU bis zu fünf neue Behandlungen zugelassen werden.

rb/se (AP, AFP, dpa, Reuters)