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Servus Basti!

28. August 2018

Sein letzter Auftritt im Bayern-Trikot: Bei seinem Abschiedsspiel in München mit und gegen Chicago huldigen 75.000 Fans ihren Fußball-Gott Bastian Schweinsteiger. Der bedankt sich mit emotionalen Worten und einem Tor.

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Fußball Abschiedsspiel Bastian Schweinsteiger
Bild: Reuters/M. Dalder

"Ich habe jede Sekunden genossen. Es ist eine Ehre, noch einmal für den FC Bayern zu spielen", rief Bastian Schweinsteiger nach seinem letzten Spiel im Trikot des deutschen Rekordmeisters über das Mikrofon seinen Fans zu. Die Allianz-Arena war natürlich ausverkauft, 75.000 Menschen wollten an diesem besonderen Moment teilhaben. "Ich bin einer von Euch. Und ich bleibe immer einer von Euch", sagte er bei seiner Abschiedsrede, bei der der Weltmeister von 2014 immer wieder von seinen Gefühlen übermannt wurde.

Die Zuschauer huldigten ihn schon während der Aufwärmphase, immer wieder schallte "Fußballgott" durch das Stadion. Das 4:0 (2:0) des Rekordmeisters gegen Schweinsteigers aktuellen Klub "Chicago Fire" war nur Beiwerk, im Mittelpunkt stand die Verneigung vor einem großen deutschen Fußballer. Schweinsteiger genoss es, in der Allianz Arena noch einmal vor seinen Fans auf dem Platz zu stehen, besonders in der zweiten Halbzeit als Kapitän seines Herzensklubs an der Seite von Thomas Müller, Franck Ribery oder Arjen Robben. Alle Münchner Spieler trugen wie Schweinsteiger die "31" auf dem Rücken, in der 83. Minute glückte ihm nach Flanke von David Alaba sogar ein sehenswertes Tor zum 4:0.

"Er ist ein Parade-Bayer"

"Die Stimmung ist fantastisch. Er hat den Abschied, den er verdient hat. Er ist ein Parade-Bayer", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei RTL über Schweinsteiger. Von Präsident Uli Hoeneß und Rummenigge hatte der 34-Jährige schon vor dem Anpfiff eine Fotocollage mit den größten Momenten seiner Bayern-Karriere sowie einen traditionellen bayerischen Gamshut erhalten; die Fans ließen ihn durchgängig mit Sprechchören hochleben.

Fußball Abschiedsspiel Bastian Schweinsteiger
Ein letzes mal im Bayern-Trikot: SchweinsteigerBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Die Bayern, so schien es, wollten sich in einer Partie, der der sportliche Ernst fehlte, möglichst nicht verletzen. Leon Goretzka misslang das. Der Nationalspieler musste in der 37. Minute raus, augenscheinlich mit einer Fußverletzung. Neben Schweinsteiger trafen Serge Gnabry (7.), Sandro Wagner (38.) und Arjen Robben (63.).

Als 13-Jähriger Bub zum FC Bayern

Als letzter Akteur war der Weltmeister von 2014 vor Spielbeginn zu Klängen der Rock-Ikonen Guns n' Roses durch ein Spalier auf den Rasen gekommen. "Basti is back", "Basti ist zurück" war in großen Buchstaben auf der Gegengerade zu lesen. In der ersten Halbzeit lief Schweinsteiger im Trikot seines aktuellen Klubs auf.

Im Alter von 13 Jahren war Schweinsteiger zum Rekordmeister gekommen, 2015 verließ er die Bayern, drei Jahre später erhielt der heute 34-Jährige nachträglich seinen ganz besonderen Abend. Seine Ehefrau, die ehemalige Tennisspielerin Ana Ivanovic, sagte: "Es ist eine ganz große Ehre für ihn. Er hat sich das ganze Jahr darauf gefreut. Es hat ihm gefehlt, in seiner Arena zu spielen."

Schweinsteiger posierte vor all den Trophäen, die er mit dem FC Bayern gewonnen hatte. Meisterschalen, DFB-Pokale und natürlich ein Replikat des Henkelpotts für den Champions-League-Triumph 2013 im bisher einzigen Triplejahr der Münchner. Sein Coach damals war Jupp Heynckes, der als Trainer der Saison 2017/18 ausgezeichnet wurde und danach den Hauptdarsteller des Abends herzlich umarmte.

Viele Wegbegleiter verabschieden Schweinsteiger

Fußball Abschiedsspiel Bastian Schweinsteiger
Lass Dich feiern: Schweinsteiger mit seinen Bayern-KumpelsBild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

2016 hatte er nach 121 Länderspielen und dem WM-Titel 2014 schon in der Nationalmannschaft seinen Abschied gefeiert. Viele Wegbegleiter und Größen der Fußball-Branche waren nun zu Schweinsteigers letztem Auftritt als Bayern-Spieler in seinem ehemaligen "Wohnzimmer" erschienen - neben Franz Beckenbauer auch Skistar und Kumpel Felix Neureuther. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) war mit Präsident Reinhard Grindel, Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw vertreten.

Am 23. Mai 2015 hatte Schweinsteiger sein letztes Pflichtspiel für den FC Bayern bestritten, danach war er nach 17 Jahren in München zu Manchester United gewechselt, bevor 2017 der Transfer zu Chicago Fire folgte. Ein Spiel für den FC Bayern kam nun noch hinzu, eines, dass er nie vergessen wird.

sw/bru (dpa, sid)