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Enders warnt Gewerkschaften vor Streik bei Airbus

3. März 2007
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Der EADS-Vorstandsvorsitzende Thomas Enders hat die Gewerkschaften eindringlich vor einem Streik in den Airbus-Werken gewarnt. Angesichts voller Auftragsbücher und festgelegter Liefertermine dürfe es zu keinen Produktionsausfällen kommen: "Längere Streiks würden uns empfindlich treffen und noch weiter zurückwerfen. Das kann nicht im Sinne der Beschäftigten sein", sagte Enders dem Nachrichtenmagazin "Focus". Dem Co-Vorstandschef des Airbus-Mutterkonzerns zufolge gibt es keinen Grund, über Schließungen von Werken zu spekulieren: "Wir machen keine Standorte platt, wir entlassen niemanden, wir steuern nur um." Für die betroffenen Werke könne es eine Chance sein, wenn sie nicht mehr im Airbus-Verbund sind: "Sie können dann auch für andere Auftraggeber arbeiten, etwa für Boeing. Es muss in diesen Werken niemand Angst haben."

Enders räumte zugleich Fehler von Top-Managern bei dem Flugzeugbauer ein. Das gelte für den Großraumflieger A380, der deshalb verspätet ausgeliefert werden müsse, sowie für die Integration der nationalen Standorte zu einem europäischen Unternehmen. Kritisch beurteilte Enders die Doppelspitze mit seinem französischen Co-Chef: "Ich verteidige unsere Doppelspitze nicht. Sowohl Louis Gallois als auch ich wären jeweils lieber der alleinige Chef im Ring." Sie müssten aber akzeptieren, dass sich die Anteilseigner für eine andere Konstellation entschieden haben. Enders sprach sich für den Ausstieg staatlicher Aktionäre bei EADS aus: "Ich würde mir ein Unternehmen ohne staatliche Beteiligung wünschen."