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Deutsche Geisel wieder frei

4. September 2013

Der seit Mai von Dschihadisten in Syrien verschleppte Ingenieur der deutschen Hilfsorganisation Grünhelme konnte in die Türkei flüchten. Er war im Mai zusammen mit zwei Kollegen entführt worden.

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syrisch-türkisches Grenzgebiet (Karte: DW)

In einem stillen Moment, als seine Bewacher offenbar schliefen, stemmte der 72-jährige Ziad Nouri eine Tür auf und flüchtete. Zu Fuß schaffte er es nach mehreren Stunden in die nächste Kleinstadt Darkusch an der türkischen Grenze.

Dort halfen ihm örtliche Rebellen über die Grenze in die Südtürkei, wo er am Dienstagmorgen eintraf, wie Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck in einem Zeitungsinterview mitteilte. Der Alptraum habe nun ein Ende.

Porträt Neudeck, (Foto: dpa)
Neudeck: Der Alptraum ist vorbeiBild: picture-alliance/dpa

Erleichtert zeigte sich Neudeck außerdem, dass kein Lösegeld geflossen sei, obwohl die Entführer zuletzt 25 Millionen Euro gefordert hätten. Nach einem Telefongespräch mit dem Mann gehe er davon aus, dass es ihm, gemessen an den Strapazen, gut gehe. "Seine Stimme klang stabil."

Der syrischstämmige Ingenieur und seine zwei deutschen Kollegen waren in der Nacht zum 15. Mai in der Ortschaft Harem in der nordwestlichen Region Idlib entführt worden. Sie waren unter anderem am Aufbau eines Krankenhauses beteiligt.

Den beiden anderen Deutschen war bereits Anfang Juli die Flucht aus dem Versteck gelungen, wohin sie von den Geiselnehmern gebracht worden waren. Die Grünhelme wurden im Jahr 2003 von Neudeck als Hilfsorganisation junger Muslime und Christen gegründet.

Die Organisation mit Sitz in Troisdorf bei Bonn engagiert sich weltweit beim Wiederaufbau in Krisengebieten. Am Dienstag dankte Neudeck dem Bundeskriminalamt und dem Krisenstab des Auswärtigen Amts für ihre Unterstützung während der Entführung.

uh/rb (afp, dpa)