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Entsetzen nach Gemetzel in Guinea

30. September 2009

Blutbad in Guinea - gegenseitige Schuldzuweisungen++Dynastie in Senegal - das Prinzip Sohn++Der Präsident am Apparat - die Hotline zu Zuma

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Moussa Daddis Camara, Machthaber in GuineaBild: dpa

Etwa 170 Menschen sind von Polizisten und Soldaten in Guinea getötet worden. Sie hatten zusammen mit zehntausenden Demonstranten gegen den Putsch-Präsidenten Camara protestiert - weil der offenbar entgegen früherer Zusagen doch bei der Präsidentschaftswahl im Januar antreten will. Vom Ausmaß des Gemetzels zeigte sich sogar Oberst Camara selbst schockiert - doch die Verantwortung dafür will er nicht übernehmen. Vor neun Monaten hatte sich Oberst Camara an die Macht geputscht, nach dem Tod des Diktators Lasana Conte. Er versprach baldige Neuwahlen und eine zivile Regierung und viele sahen in ihm die Chance auf einen Neubeginn in Guinea. Die Regierung hat jetzt alle Demonstrationen und Versammlungen verboten, die Opposition will ihre Proteste fortsetzen.´

Demokratie per Testament?

Die Demokratie steht in vielen Staaten Afrikas auf wackligen Füßen. Nicht nur die umstrittene Wahl von Ali Bongo zum Präsidenten von Gabun macht auf eine wachsende Tendenz in mehreren afrikanischen Ländern aufmerksam. Alternde Staatschefs bauen ihre Söhne zu Nachfolgern auf und lassen die Erbfolge an der Urne legitimieren. Oppositionelle sehen in der Dynastienbildung einen Missbrauch der Demokratie. Das Phänomen scheint zum Trend geworden zu sein - auch im Senegal. Dort will Präsident Abdoulaye Wade 2012 nochmal ran - mit weit über 80 Jahren. Aber alles nur Tarnung, sagen die Kritiker. Denn nebenbei hat Wade längst seinen Sohn Karim ins Spiel gebracht berichtet Alexander Göbel im zweiten Teil unserer Serie über Dynastien in Afrika.

Der Präsident am Apparat

Kein Putsch, keine Dynastie - Südafrika hat andere Probleme. Der ANC sei zu abgehoben wirft die Basis ihrer Partei vor, kenne nicht mehr die Probleme der einfachen Bevölkerung. Das will Präsident Jacob Zuma ändern. Er habe das Ohr am Volk - undzwar per Callcenter. Im Wahlkampf versprach er eine Präsidenten-Hotline, bei der die Südafrikaner ihre Beschwerden und Sorgen loswerden können.

Redaktion: Dirk Bathe