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Erdbeben in Japan verschiebt Erdachse

14. März 2011

Ein Erdbeben rüttelt unseren Planeten jedes Mal gewaltig durch. Ganze Landstriche reißen auf, Regionen werden verschoben. Und wenn es ganz schlimm kommt, hat das Beben sogar Auswirkungen auf die Position der Erdachse.

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Erdachse Grafik Erde (Grafik: www.robert-blasius.de)
Bild: www.robert-blasius.de

Das gewaltige Beben in Japan hat unseren Globus so stark erschüttert, dass sich die Erdachse um etwa zehn Zentimeter verschoben hat. Das hat das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie festgestellt. Dies sei sehr viel, versichert Roland Pail vom Institut für Astronomische und Physikalische Geodäsie der Technischen Universität München.

"Eine so starke Verschiebung durch ein Erdbeben hat es bislang noch nicht gegeben, es war aber erwartbar bei einer solch gewaltigen Stärke von 9,0." Die Auswirkungen auf die Erde seien aber gleich null, betont Pail im Gespräch mit DW-WORLD.DE. Andere Ereignisse, die regelmäßig das Trägheitsmoment der Erde beeinflussten, hätten eine größere Wirkung auf die Position der Erdachse. "Zum Beispiel Massenverschiebungen wie das saisonale Abschmelzen der Gletscher oder die Kraft der Sonne und des Mondes auf die Erde."

Die einzige Auswirkung einer Erdachsenverschiebung nach einem Beben sei eine minimale Verkürzung der Tageslänge. Nach der Katastrophe in Japan betrage sie etwa zwei Mikrosekunden. Eine Mikrosekunde ist der millionste Teil einer Sekunde. Auch das schwere Erdbeben in Chile 2010, das eine Stärke von 8,8 hatte, verschob die Erdachse um acht Zentimeter.

Dramatischere Auswirkungen auf die Erde hätten Naturkatastrophen, die noch gewaltiger sind, erläutert Roland Pail. Zum Beispiel der Einschlag eines Meteoriten. So könnte ein Gesteinsbrocken aus dem All mit einem Durchmesser von etwa 20 Kilometer das Leben auf der Erde auslöschen.

Autorin: Judith Hartl
Redaktion: Sabine Faber