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Erdmassen verschütten Bergdörfer in Uganda

3. März 2010

Ungewöhnlich starke Niederschläge haben in Uganda mehrere Erdrutsche ausgelöst. Die Geröllmassen haben drei Dörfer am Fuße des Mount Elgon unter sich begraben. Fast 90 Menschen kamen dabei ums Leben.

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Eine zerstörte Hütte in der Krisenregion (Foto: picture-alliance/Photoshot)
Starke Regenfälle haben mehrere Erdrutsche ausgelöstBild: picture-alliance/Photoshot
Menschenansammlung vor einem Berg bei Bududa (Foto: dpa)
Rettungskräfte haben in der Bergregion Bududa fast 90 Tote geborgenBild: picture-alliance/Photoshot

Mehr als 400 Menschen würden noch vermisst, teilte das Rote Kreuz am Mittwoch (03.03.2010) mit. Allein 100 Menschen wurden unter den Erd- und Schlammmassen in einem kleinen Einkaufszentrum eingeschlossen, in das sie sich geflüchtet hatten. Nach Regierungsangaben wurden etwa 10.000 Menschen obdachlos. Bislang wurden fast 90 Tote geborgen.

In Uganda hatte es in den vergangenen zwei Monaten immer wieder über längere Zeiträume hinweg stark geregnet, was für diese Jahreszeit in Ostafrika ungewöhnlich ist. Dies löste in der Bergregion Bududa, 275 Kilometer östlich der Hauptstadt Kampala, seit Montagnacht eine Serie von Erdrutschen aus.

Regierung schickt Truppen in Krisenregion

Blick auf ein zerstörtes Haus (Foto: picture-alliance/Photoshot)
Die Geröllmassen haben drei Dörfer am Fuße des Mount Elgon unter sich begrabenBild: picture-alliance/Photoshot

"Alle Häuser sind zerstört", sagte ein Bezirksdirektor in einem Telefongespräch aus der Katastrophenregion in dem ostafrikanischen Staat. "Die Lage ist schrecklich. Wir versuchen, die Leute zu retten, aber wir haben keine Geräte, um Verschüttete zu bergen." Auch das Vieh und die Erntevorräte der Dorfbewohner seien unter dem Geröll begraben. Die ugandische Regierung schickte Truppen in das Katastrophengebiet, um bei der Bergung der Toten zu helfen. Der Katastrophenschutzminister Musa Ecweru machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Ein Vertreter der örtlichen Behörden gab an, die ganze Gegend sei von Schlamm überzogen.

Wie dramatisch die Situation in der Krisenregion ist, schildert ein Überlebender: James Kasawi sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe zum Zeitpunkt des Unglücks einen Gottesdienst besucht. "Plötzlich stürzte die Kirche ein", sagte der 20-Jährige. "Alles war von Schlamm bedeckt. Fünf Leute, die neben mir saßen, starben. Ich habe nur überlebt, weil mein Kopf über dem Schlamm war." Ein anderer Überlebender, Mohamed Mudini, erklärte, er sei auf einem Berg von dem Erdrutsch überrascht worden. "Ich habe ein lautes Krachen gehört, dann haben wir Rauch gesehen und dann den Erdrutsch. Wir sind weggelaufen und haben viele Menschen und Tiere zurückgelassen", sagte Mudini. "Als wir zurückkamen, waren die meisten von unseren Leuten weg."

Autor: Marcus Bölz (dpa, afp, apn)
Redaktion: Annamaria Sigrist