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Erhard Wunderlich gestorben

4. Oktober 2012

Die deutsche Handball-Legende Erhard Wunderlich ist tot. Der "Handballer des Jahrhunderts" wurde nur 55 Jahre alt. Für Heiner Brand war Wunderlich "das größte Talent, das wir je in Deutschland hatten."

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Handball-Legende Erhard Wunderlich (Archivfoto: dpa)
Erhard WunderlichBild: picture-alliance/dpa

Wie seine Frau Pia der Nachrichtenagentur dapd bestätigte, ist Wunderlich in einem Krankenhaus in Köln seinem Hautkrebsleiden erlegen. Auch eine Operation zur Entfernung eines Tumors habe keinen Erfolg gebracht.

Weltmeister mit 21 Jahren

Wunderlich gehörte zu den besten Handballern der Welt. Der 2,04-Meter-Riese spielte die meiste Zeit seiner Karriere für den VfL Gummersbach (von 1976 bis 1983). Für die Nationalmannschaft absolvierte er 140 Länderspiele und warf 503 Tore. 1978 gewann er - als jüngster Spieler mit 21 Jahren - unter anderen zusammen mit Heiner Brand und Joachim Deckarm - im Finale gegen die Sowjetunion den WM-Titel.

Der "Sepp" genannte Ausnahme-Handballer gewann mit dem VfL Gummersbach alle seine internationalen und nationalen Titel. Er krönte seine Sammlung 1983 mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister (dem Vorläufer der Champions League) und der Europameisterschaft der Vereinsmannschaften.

Wunderlich am 2. Februar 1978 bei der WM im Spiel gegen Rumänien ( picture-alliance/dpa)
Wunderlich am 2. Februar 1978 im WM-Spiel gegen RumänienBild: picture-alliance/dpa

Handballer des Jahres und Jahrhunderts

1981 und 1982 wurde Erhard Wunderlich in der Bundesrepublik zum "Handballer des Jahres" und 1999 in Deutschland zum "Handballspieler des Jahrhunderts" gewählt. Die weiteren Stationen des Rückraumspielers hießen nach Gummersbach CF Barcelona und der TSV Milbertshofen.

Der Deutsche Handballbund trauere um den Jüngsten der Weltmeister von 1978, schrieb der Verband auf seiner Internetseite und auch Weggefährte Heiner Brand nahm Abschied. "Ich war sehr geschockt, als ich das gehört habe", sagte Brand, Wunderlichs ehemaliger Mitspieler beim VfL Gummersbach und im Nationalteam. "Sepp war im Angriff das größte Talent, das wir je in Deutschland hatten. Er besaß ein unglaubliches Potenzial." Zuletzt lebte Wunderlich mit seiner zweiten Frau Pia in Bergisch Gladbach. Beigesetzt werden soll er in seiner Heimatstadt Augsburg.

se/kle (dapd, dpa, sid)