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Erste Bundeswehroffensive im Cyberraum

23. September 2016

Offiziell schützen sie deutsche Informationstechnologie. Doch die Cyberexperten der Bundeswehr können auch anders. Ein Medienbericht enthüllt, wie die Computer-Kämpfer in einem dramatischen Fall agierten.

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Computer als Waffe? Bundeswehrsoldaten am Rechner (Symbolbild: dpa)
Computer als Waffe? Bundeswehrsoldaten am Rechner (Symbolbild)Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Die Bundeswehr hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" erstmals eine offensive Cyber-Operation durchgeführt. Bereits im Herbst 2015 habe sich die Einheit Computernetzwerkoperationen (CNO) in die internen Netze eines afghanischen Mobilfunkbetreibers gehackt. Das Ziel: Informationen über die Entführer einer deutschen Entwicklungshelferin in dem Land zu ermitteln. Es sei das erste Mal überhaupt gewesen, dass die CNO-Einheit in dieser Form aktiv wurde.

Das Bundesverteidigungsministerium wollte auf "Spiegel"-Anfrage auch ein Jahr später keinen Kommentar zu der Cyber-Operation abgeben. Über CNO-Einsätze, so ein Sprecher, würden ausschließlich die verantwortlichen Ausschüsse wie das geheim tagende Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) unterrichtet.

"Ausschließlich Laborversuche"

Die Einheit CNO mit Sitz in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach bei Bonn gibt es bereits seit mehr als zehn Jahren. Laut "Spiegel" betont die Bundeswehr offiziell, die Gruppe von 80 IT-Experten spiele Cyberangriffe und mögliche Gegenattacken ausschließlich unter Laborbedingungen durch.

Erklärtes Ziel von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ist es, die Fähigkeiten der Bundeswehr zur Abwehr von Cyber-Angriffen zu verbessern. Im Vorjahr war ein vertrauliches Strategiepapier dazu bekanntgeworden, in dem es nicht nur um den Schutz der eigenen Infrastruktur geht, sondern auch - um Angriff.

jj/mak (dpa, afp)