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Erster A400M ausgeliefert

30. September 2013

Mit vier Jahren Verspätung übergibt Airbus den ersten A400M-Militärtransporter an Frankreich. Verteidigungsminister Le Drian lobt den europäischen Willen zur Zusammenarbeit. Doch die Kosten sind explodiert.

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Der Airbus A400M bei der Übergabe in blau-weiß-rotes Licht getaucht. (Foto: REUTERS/Marcelo del Pozo)
Bild: Reuters

Sichtlich erfreut hat Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian die erste A400M für seine Luftwaffe entgegengenommen. Auch seine Amtskollegen in Deutschland und fünf weiteren Nato-Staaten, die sich an der Entwicklung des Flugzeugs beteiligt hatten, werden erleichtert sein, denn zwischenzeitlich hatte das mit 20 Milliarden Euro veranschlagte Projekt auf der Kippe gestanden.

Der militärische Ableger des europäischen Luftfahrtkonzerns Airbus hatte gedroht, es einzustellen, sollte keine Einigung für die Finanzierung gefunden werden. Technische Probleme und schlechtes Wirtschaften hatten nicht nur die Auslieferung immer wieder verzögert, sondern auch die Kosten um 6,2 Milliarden Euro, etwa 30 Prozent, anwachsen lassen.

Transportieren und Betanken in der Luft

Der A400M ist ein Mehrzweck-Militärtransporter für Truppen und Gerät. "Er wird Militäroperationen grundlegend verändern", sagte Ian Elliott, Vizepräsident von Airbus Military. Das 45 Meter lange Propellerflugzeug kann zum Beispiel 116 Fallschirmspringer oder 37 Tonnen Nutzlast transportieren. Es soll auch in der Lage sein, sowohl schnell fliegende Kampfjets als auch langsame Hubschrauber in der Luft zu betanken.

Ausgeliefert wurde das erste Exemplar bereits am 1. August, offiziell übergeben aber erst an diesem Montag in Anwesenheit des spanischen Kronprinzen Felipe und Frankreichs Verteidigungsminister auf dem Airbus-Gelände in Sevilla. Die neue Transportmaschine sei eine "technologische Meisterleistung", so Le Drian.

Deutschland muss noch ein Jahr warten

Bereits im nächsten Monat sollen eine zweite A400M an Frankreich und eine weitere an die Türkei geliefert werden. Die deutsche Bundeswehr, die 53 Flugzeuge bestellt hat, wird erst Ende 2014 an der Reihe sein. Bei der Luftwaffe soll die Maschine das in die Jahre gekommene Transportflugzeug Transall ablösen. Ursprünglich hatte die erste A400M schon 2009 in Dienst gestellt werden sollen.

Derzeit hat Airbus Military 174 Bestellungen für die Propellermaschine. Zusätzlich zu den Bestellungen aus Europa will der Konzern in den kommenden 30 Jahren 400 der Flugzeuge exportieren und hofft unter anderem auf Kunden aus der Golfregion und dem asiatisch-pazifischen Raum.

de/gmf (afp/dpa/rtr)