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Erzbischof Zollitsch ruft zu Aufbruch im Alltag auf

20. Mai 2012

Mit einem Gottesdienst ist der 98. Deutsche Katholikentag zu Ende gegangen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Zollitsch, rief die Teilnehmer auf, das Motto "Einen neuen Aufbruch wagen" mit in den Alltag zu nehmen.

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Teilnehmer des Katholikentages in Mannheim (Foto: picture alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Erzbischof Robert Zollitsch sprach vor rund 20.000 Teilnehmern des Gottesdienstes auf dem Mannheimer Schlossplatz, unter ihnen Bundespräsident Joachim Gauck, von einer frohen und gestärkten Kirche. Die Katholikentagsbesucher hätten gezeigt, "dass Kirche lebendig und dynamisch ist, dass von uns Christen ein Aufbruch ausgeht, den unsere Welt und unsere Kirche benötigen", erklärte der Erzbischof von Freiburg.

Das Wagnis des Aufbruchs sei ein Protest gegen jegliche Versicherungsmentalität, die sich in der Gesellschaft und der Kirche breit mache, betonte Zollitsch. Er rief die Gläubigen dazu auf, sich auf neue Wege einzulassen und nach vorne zu gehen. "Wir haben allen Grund, dieses Wagnis einzugehen."

Mehr Besucher als erwartet

An dem fünftägigen Katholikentag in Mannheim nahmen insgesamt rund 80.000 Menschen teil. Die Erwartungen der Organisatoren wurden damit weit übertroffen. Das Treffen war geprägt von den Problemen in der katholischen Kirche. Im Mittelpunkt standen Themen wie der Umgang mit Priestermangel oder Ehen mit Partnern aus unterschiedlichen Konfessionen. Kritiker warfen den Bischöfen mangelnde Dialogbereitschaft und Reformunfähigkeit vor.

"Hoffnung auf Veränderung"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, zog ein positives Fazit des Mannheimer Treffens. "Dieser Katholikentag war ein großes Fest des Glaubens", erklärte der frühere CSU-Politiker. In einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hob Glück die, wie er formulierte, "beispielhafte Gesprächskultur" hervor, die den Katholikentag geprägt habe.

Die bei dem Treffen spürbare Hoffnung sei bei vielen allerdings mit der Unsicherheit verbunden, ob es tatsächlich zu Veränderungen in der Kirche komme. Dringenden Handlungsbedarf gibt es laut Glück beim Umgang mit wiederverheiraten Geschiedenen. Große Prpbleme entstünden auch durch die sinkende Zahl der Priester.

wl/nis (epd, kna, dpa)