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Es ist ein Käuzchen!

Hanna Pütz
14. Oktober 2016

Das unheimliche "Huuh-huuuu" des Waldkauzes klingt immer etwas wehmütig – dabei hätte er allen Grund zur Freude. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat die kleine Eule zum Vogel des Jahres gewählt.

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BdT Deutschland Waldi
Bild: picture-alliance/dpa/R. Haid

In der magischen Welt von Harry Potter liefern Eulen oder Käuzchen die Post aus. Zaubern können Waldkäuze zwar nicht, aber sie haben fast magische Kräfte. Sie sehen extrem gut und hören selbst leiseste Geräusche noch in 100 Metern Entfernung. Außerdem fliegen sie fast lautlos, denn die besonderen Schwungfedern an den Flügeln und das flaumige Gefieder wirken wie Schalldämpfer. Nagetiere, Vögel, Frösche, Insekten und Regenwürmer - das Lieblingsessen des gemeinen Waldkauzes - kriegen seinen Anflug deshalb gar nicht erst mit.

Die rund 40 Zentimeter großen Nachtjäger lieben eine waldreiche Umgebung, am besten mit Lichtungen und angrenzenden Feldern. Eintönige junge Wälder und Landschaften ohne Schlupfwinkel hingegen mögen sie gar nicht. Wie viele andere Waldvögel zieht der Waldkauz (Strix aluco) aber immer häufiger in die Städte, zum Beispiel auf Friedhöfe, in Parks und in Gärten.

Lebenslange Liebe

Als besonders treu in der Tierwelt gelten Schwäne. Was die können, kann der Vogel des Jahres 2017 schon lange. Waldkauz-Paare bleiben sich in der Regel ein Leben lang treu und brüten nur einmal im Jahr. Sie lernen sich übrigens über die Stimme kennen: Das Männchen ruft und das Weibchen antwortet. Jedes Käuzchen hat seinen eigenen Gesang, so dass sich Vogel-Nachbarn allein an der Stimme erkennen können. Nach Schätzungen gibt es zwischen 43.000 und 75.000 Waldkauz-Brutpaare in Deutschland. Erst beim Tod des Gefährten suchen sie sich neue Partner. Die ältesten Tiere wurden in freier Natur immerhin fast 20 Jahre alt.

Der Landesbund für Vogelschutz vergibt den Titel "Vogel des Jahres" seit 1971 gemeinsam mit dem Nabu. Mit dem Waldkauz wolle man für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wäldern und Parks werben, heißt es. Der Waldkauz folgt auf den Stiglitz, der im vergangenen Jahr zum Vogel des Jahres gekürt wurde.