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ESC findet in Tel Aviv statt

13. September 2018

Seit Netta mit ihrem Song "Toy" den Eurovision Song Contest nach Israel geholt hat, schwelte die Diskussion um den Austragungsort. Während dieser nun feststeht, gibt es noch Klärungsbedarf bei den Einreisebestimmungen.

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Skyline von Tel Aviv
Tel AvivBild: Imago/Chromorange

Jerusalem, Tel Aviv, Eilat oder Haifa? Diese Städte standen zur Wahl. Nun hat die Europäische Rundfunkunion (EBU) bekannt gegeben, dass der kommende Eurovision Song Contest im internationalen Kongresszentrum Expo in Tel Aviv stattfinden wird. Das Zentrum habe "das beste Setup für das weltweit größte Live-Musik-Event" geboten, sagte Jon Ola Sand, Executive Supervisor der EBU.

Ärger um Finanzierung und Einreisebestimmungen

Im Vorfeld der Bekanntgabe des Austragungsortes war es zu Streitigkeiten gekommen, durch die die Austragung des Musik-Contests ins Wanken geriet: Der zuständige israelische TV-Sender "Kan" verlangte von der israelischen Regierung Hilfe bei der finanziellen Absicherung des Großereignisses. Der Finanzstreit ist mittlerweile beigelegt

Unstimmigkeiten zwischen der EBU und der israelischen Regierung wegen möglicher Visa-Beschränkungen für Teilnehmer könnten in den kommenden Tagen beseitigt werden. Frank-Dieter Freiling, Vorsitzender der Eurovision Song Contest Referenzgruppe, sagte: "Wir erwarten, in dieser Woche Garantien vom Ministerpräsidenten zu erhalten, bezüglich der Sicherheit und der Bewegungsfreiheit für jeden, der zu der Veranstaltung kommt". Nach Medienberichten hat die EBU unter anderem die Zusage von Israel gefordert, dass Visa ohne Blick auf politische Ansichten vergeben werden. Israel hatte im Januar angekündigt, Aktivisten bestimmter
Organisationen, die zu einem Israel-Boykott aufrufen, die Einreise zu verweigern.

Aufruf zum Boykott

In der britischen Zeitung "The Guardian" forderten rund 140 internationale Kulturschaffende einen Boykott der Veranstaltung und warfen der israelischen Regierung vor, Menschenrechte von Palästinensern zu verletzen. Darunter waren Pink-Floyd-Mitbegründer und Unterstützer der israelfeindlichen Initiative "Boycott, Divestment and Sanctions" (BDS), Roger Waters, die Filmemacher Ken Loach, Mike Leigh und sechs israelische Künstler.

Viermal konnte bisher ein Beitrag aus Israel den ESC-Sieg verbuchen. Der Eurovision Song Contest findet jeweils in dem Land statt, aus dem der Vorjahressieger kommt. Tel Aviv ist erstmals Austragungsort.

Die Halbfinale der kommenden Ausgabe sind für den 14. und 16. Mai 2019 angesetzt. Das Finale findet am Samstag, den 18. Mai statt. Es soll um 22 Uhr beginnen, rund zwei Stunden nach Sabbat-Ende. Wer die Show moderieren wird, ist noch offen.

ld/bb (eurovision.de, ebu.ch, dpa, KNA)