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Tödliche Angriffe

21. Oktober 2007

Bei neuen Gefechten zwischen der Armee und kurdischen Rebellen sind im Südosten der Türkei mindestens 44 Menschen getötet worden. Ministerpräsident Erdogan rief den Krisenstab zusammen.

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Soldaten der Armee patrouilieren nahe der türkisch-irakischen GrenzeBild: AP

Türkische Medien berichteten am Sonntag (21.10.2007) unter Berufung auf Militärkreise, Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) hätten in der Provinz Hakkari im Grenzgebiet zum Irak eine Armeeeeinheit angegriffen. Dabei wurden laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu 12 Soldaten getötet und 15 verletzt. 32 PKK-Kämpfer seien getötet worden.

Der türkische Premierninister Erdogan mit Außenminister Gul
Was tun? Ministerpräsident Erdogan mit Präsident Gül (Archiv)Bild: AP

Erdogan ruft zur Krisensitzung

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan brach laut dem Sender CNN-Türk einen Besuch in Istanbul ab und kehrte nach Ankara zurück. Er berief eine Krisensitzung zum Thema Antiterrorkampf ein. Zugleich rief er zur Ruhe auf. Die politische und militärische

Führungsspitze werde am Abend mit Staatspräsident Abdullah Gül über das weitere Vorgehen beraten, sagte Ministerpräsident Erdogan.

Karte Historisches Kerngebiet der Kurden
Historisches Kerngebiet der KurdenBild: GNU/DW

Vor schärferen Schritten?

Das türkische Parlament hatte am Mittwoch grünes Licht für grenzüberschreitende Einsätze der Armee gegen die PKK gegeben. Die Zustimmung des Parlaments in Ankara bedeutet aber nicht, dass ein Einmarsch unmittelbar bevorsteht. Türkische Politiker haben allerdings erklärt, damit stehe eine Offensive nicht unmittelbar bevor. Arbeitsminister Faruk Celik sagte am Sonntag, die jüngsten Entwicklungen würden dazu führen, schärfere Schritte einzuleiten.

Die USA, die Europäische Union, die NATO und der Irak haben Ankara zu Zurückhaltung aufgerufen. Die türkische Regierung wirft den USA vor, nichts gegen PKK-Stützpunkte in den nordirakischen Kurdengebieten zu unternehmen. Die PKK kämpft seit fast 30 Jahren für mehr Autonomie in den Kurdengebieten. Die Gruppe wird von den USA und der EU als terroristische Vereinigung eingestuft. (sams)