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Politik

EU-Abgeordnete für Stoppsignal an Ankara

16. November 2016

Mehrere Mitglieder des EU-Parlaments wollen beantragen, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei auszusetzen. Schon in der kommenden Woche solle über einen entsprechenden Text abgestimmt werden, heißt es.

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Symbolbild EU Türkei Beitritt
Bild: picture-alliance/dpa/C. Petit Tesson

Er halte es für sehr wahrscheinlich, dass der von liberalen Abgeordneten initiierte Antrag angenommen werde, sagte der SPD-Politiker Knut Fleckenstein der Deutschen Presse-Agentur. Der Vorstoß aus dem EU-Parlament ist eine Reaktion auf die jüngste Verhaftungswelle in der Türkei und einen neuen Lagebericht der EU-Kommission. In letzterem werden scharf wie nie zuvor Einschränkungen der Meinungsfreiheit und mangelnde Rechtsstaatlichkeit angeprangert.

Wie die für die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zuständige EU-Kommission auf den Antrag reagieren würde, ist noch unklar. Er wäre rechtlich nicht bindend, hätte aber große symbolische Bedeutung.

Will EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei aussetzen: Knut Fleckenstein von der SPD-Fraktion
Knut Fleckenstein (SPD) (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/B. von Jutrczenka

Abstimmung über Stopp

In den Leitlinien für die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei ist vorgesehen, dass die Gespräche bei einem "schwerwiegenden und anhaltenden Verstoß" gegen europäische Grundwerte ausgesetzt werden.

Wird ein solcher Verstoß festgestellt, müsste eigentlich die EU-Kommission das Aussetzen der Verhandlungen empfehlen. In der Folge würde es dann eine Abstimmung im Kreis der Mitgliedstaaten geben. Dort ist das Thema bislang umstritten. Etliche EU-Länder fürchten, dass die Türkei bei einem einseitigen Abbruch der Beitrittsverhandlungen die Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise aufkündigen könnte.

cgn/jj (dpa)