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EU kauft 110.000 Impfdosen gegen Affenpocken

14. Juni 2022

Nur rund 900 Fälle von Affenpocken wurden innerhalb der EU bislang registriert. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen, und noch ist kein Ende der Epidemie in Sicht.

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Impfausweis mit Schriftzug Affenpocken und Impfspritze, Impfstoff gegen Affenpocken
In der EU soll ab Ende Juni ausreichend Impfstoff gegen das Virus zur Verfügung stehenBild: Christian Ohde/CHROMORANGE/picture alliance

Die Europäische Union will in Sachen Affenpocken auf Nummer sicher gehen und hat beim deutsch-dänischen Hersteller Bavarian Nordic rund 110.000 Dosen Impfstoff bestellt. Das Vakzin solle den 27 EU-Staaten sowie den EU-Partnerländern Norwegen und Island zur Verfügung stehen.

EU-Gesundheitsministerin Stella Kyriakides sagte am Rande eines EU-Ministertreffens in Luxemburg, die ersten Dosen sollten bereits Ende Juni geliefert werden. Der Impfstoff der so genannten dritten Generation ist für Pocken zugelassen, soll aber auch gegen Affenpocken wirksam sein. Wie viel Geld die EU dafür bezahlt, wurde nicht bekannt.

Hautsymptome eines Affenpocken-Patienten
Hautsymptome eines Affenpocken-PatientenBild: Institute of Tropical Medicine/dpa/picture alliance

In der EU wurden bislang rund 900 Fälle von Affenpocken in 19 Mitgliedsländern gezählt. In Deutschland geht das Robert Koch-Institut von mindestens 229 Fällen in elf Bundesländern aus. Die Ständige Impfkommission hatte in der vergangenen Woche eine Affenpocken-Impfung für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten, empfohlen.

Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht die Expertengruppe bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit wechselnden Partnern haben. Zwar könnten sich alle Menschen über engen Körperkontakt anstecken, doch die Fälle in Deutschland seien bisher ausschließlich bei Männern, die Sex mit Männern hatten, aufgetreten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will wegen der inzwischen weltweit gestiegenen Zahl der Affenpocken-Fälle nun den Notfallausschuss einberufen. Der Expertenrat soll dann entscheiden, ob es sich - wie beim Coronavirus - um eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" handelt.

djo/sth (afp, dpa)