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EU-Komission will Erdgas-Versorgung sichern

28. Mai 2014

Die Mitgliedstaaten der EU sollen ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Erste Massnahmen wurden am Mittwoch bekannt.

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Ukrainische Gaspipeline. Foto: Gleb Garanich/Reuters
Bild: Reuters

EU-Energiekomissar Günther Oettinger erklärte, dass die EU und die Regierungen der Mitgliedstaaten ihre Infrastruktur verbessern müssten, um möglicherweise stockenden Zulieferungen von russischem Gas durch die Ukraine-Krise vorzubeugen.

Sie müssten "energieeffizienter werden" und "besser unsere eigenen Ressourcen ausbeuten", so Oettinger heute in Brüssel.

Unabhängigkeit stärken

Erste konkrete Vorschläge sollen in den kommenden Wochen folgen. Die neue strategische Ausrichtung der EU bezüglich der Gasimporte soll dann im September feststehen. Unter anderem sollen Terminals für Flüssiggas gebaut werden, von denen aus Erdgas aus den Golfstaaten nach Europa verschifft werden kann.

Dabei wird es allerdings nicht bleiben: "Im Licht einer Abhängigkeit von über 50 Prozent bei den Energieimporten müssen wir weitere Schritte tun", forderte der derzeit noch amtierende Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

Im deutschen Energiemix spielt Erdgas mit über 20 Prozent die wichtigste Rolle, und rund 38 Prozent davon kommen aus Russland.

Nach Angaben der Bundesregierung gibt es derzeit noch keine Anzeichen für eine Unterversorgung. Jedoch beziehen fast alle Staaten Europas Gas aus Russland.

Im Falle einer Versorgungskrise verfügt jedes Land über einen Präventionsplan. Deutschland unterhält unterirdische Speicher, deren Größe seit Jahren ausgebaut wird.

Deutsches "Romantiktal"

Noch hält Energiekommissar Oettinger den Gas-Streit zwischen der Ukraine und Russland für lösbar. Russland verlangt von der Ukraine derzeit die Begleichung ihrer Schulden für bereits geliefertes Gas.

Die Energiepolitik Deutschlands bezeichnete er gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung jedoch als "Romantiktal".

js/wen (afp, faz)