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Neue Rekorde

27. Februar 2008

Der Ölpreis hat an den Börsen von New York und London neue Rekordstände markiert. Grund dafür ist auch die anhaltende Dollarschwäche, die nun zu einem Allzeithoch beim Euro geführt hat.

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Euros und Dollar, Quelle: AP
Der Wettstreit erreicht neue DimensionenBild: AP

Der US-Ölpreis ist in der Nacht zum Mittwoch (27.2.2008) auf einen neuen Rekordstand geklettert. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im April sprang an der New Yorker Börse in der Spitze bis auf 101,43 Dollar. Damit wurde der alte Rekord von 101,32 Dollar aus der Vorwoche leicht übertroffen. Am Mittwochmorgen kostete ein Barrel noch 101,12 US-Dollar und damit 24 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag in New York.

Händler führten den jüngsten Schub auf reges Kaufinteresse von Fonds zurück. Die Signale für ein Anziehen der Inflation in den USA sorgten für Umschichtungen in Rohstoffe, sagte Experte Victor Shum von der Energieberatungsgesellschaft Purvin and Gertz. Am Vortag waren in den USA die Erzeugerpreise unerwartet deutlich gestiegen. Dies hatte Inflationsängste erneut angefacht.

Rekordstand auch in London

Grafik 100-Dollar-Marke
Die 100-Dollar-Marke war erst vor kurzem geknackt worden

Auch der Brent-Ölpreis ist am Dienstag auf einen neuen Rekordstand gestiegen. In der Spitze kletterte der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im April in London auf 99,68 Dollar. Damit wurde der letzte Höchststand von vergangener Woche von 99,22 Dollar übertroffen. Händler verwiesen vor allem auf politische Spannungen, die die Ölpreise derzeit stützten. Im Blickpunkt stünden insbesondere die Militäraktionen der Türkei gegen die Kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak und die Möglichkeit verschärfter Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm. Zudem seien die Ölpreise von einer kälteren Witterung im energieintensiven Nordosten der USA beflügelt worden. Auf diese Region entfällt ein Großteil des US-weiten Heizölbedarfs.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist am Montag ebenso deutlich gestiegen. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel aus den OPEC-Fördergebieten durchschnittlich 93,63 Dollar. Das waren 1,01 Dollar mehr als am Freitag.

Dollar wird immer schwächer

Der Euro hat sich am Mittwoch knapp unter seinem am Vortag erreichten Rekord von mehr als 1,50 US-Dollar eingependelt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Morgen 1,5007 Dollar. Der Dollar war damit 0,6662 Euro wert. Am Dienstag hatte der Euro mit 1,5047 Dollar einen neuen Rekordstand erreicht. Robuste Konjunkturdaten aus Deutschland lösten Händlern zufolge den jüngsten Sprung aus. Zinssenkungserwartungen wurden dadurch für die Eurozone gedämpft.

Im Gegensatz dazu wächst Händlern zufolge angesichts enttäuschender Konjunkturdaten der Pessimismus für die US-Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund dürfte die US-Notenbank den Leitzins weiter senken, während in der Eurozone zunächst mit stabilen Leitzinsen zu rechnen sei, sagten Experten. (kas)