1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Euro-Gipfel einigt sich auf Krisenpaket

21. Juli 2011

Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben ein neues Griechenland-Hilfspaket beschlossen. Es hat ein Gesamtvolumen von 109 Milliarden Euro, wie aus der Abschlusserklärung des Sondergipfels in Brüssel hervorgeht.

https://p.dw.com/p/RbIt
Bild: bilderbox/DW

Bei dem gewaltigen neuen Hilfspaket für Griechenland machen erstmals auch Banken und Versicherungen mit. Zu dem Maßnahmenbündel für Athen gehören günstigere Zinsen und längere Laufzeiten für Kredite. Die Rettungsaktion wird mit einem Gesamtvolumen von 109 Milliarden Euro beziffert. Das Paket stemmen die Euro-Partner, der Internationale Währungsfonds (IWF) und der Privatsektor, dessen Nettobeitrag mit 37 Milliarden Euro angegeben wird.

Dafür brechen die Staaten ein Tabu: Sie akzeptieren den vorübergehenden Zahlungsausfall Griechenlands. Denn die Einbeziehung privater Gläubiger würde dazu führen, dass die Ratingagenturen Griechenland für "teilweise zahlungsunfähig" erklären würden. Damit wären griechische Banken von der Refinanzierung durch die Europäische Zentralbank (EZB) abgeschnitten. Sie halten nämlich viele griechische Staatsanleihen und sind darauf angewiesen, dass sie die Papiere auch weiterhin bei der Zentralbank als Sicherheit hinterlegen können.

Daher planen die Staats- und Regierungschefs eine Art Puffer für die griechischen Banken. Sie wollen den "Zahlungsausfall" auf wenige Tage beschränken; außerdem sollen öffentliche Garantien Sicherheit schaffen.

Insbesondere die EZB hatte sich lange dagegen gewehrt, weil sie Turbulenzen an den Finanzmärkten fürchtet. Nun hat sie ihre Fundamentalopposition aufgegeben.

Griechenland war bereits 2010 mit internationalen Kreditzusagen von 110 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt worden. Davon stehen noch 45 Milliarden Euro aus. Dieses Paket reicht aber nicht mehr aus. Inzwischen hängen auch Portugal und Irland am internationalen Finanztropf; Italien und Spanien gelten als nächste Kandidaten. (dpa/wa)

Weitere Informationen in Kürze bei DW-WORLD.DE