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Eurofighter-Pannenserie reißt nicht ab

14. Oktober 2015

Mehr als elf Jahre zu spät, fast sieben Milliarden Euro teurer als geplant - und offensichtlich mängelbehaftet: Der Kampfjet Eurofighter wird immer mehr zum lahmen Vogel. Nun wird ein neues technisches Problem bekannt.

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Eurofighter der Bundeswehr (Archivbild: picture-alliance/dpa/G. Michalowski)
Flügellahm: Eurofighter der Bundeswehr (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/G. Michalowski

Die Pannenserie beim Eurofighter reißt nicht ab. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) verlor einer der im Baltikum stationierten Jets der Bundeswehr Ende vergangener Woche einen Tank. Der rechte Außentank des Flugzeugs sei abgefallen, als die Maschine am Boden zu ihrer Startposition rollte, schreibt die SZ unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Bericht.

Das Verteidigungsministerium habe den Vorfall bestätigt und mitgeteilt, die Untersuchungen zur Ursache dauerten an. Bei der Überprüfung aller Maschinen habe man festgestellt, dass "das notwendige Drehmoment", also die Anzugstärke der Schrauben an der Haltevorrichtung für den Außentank, "nicht vorhanden war", zitiert die Zeitung aus dem Bericht.

Gebrochene Schraube

Die Haltevorrichtung, die auch das kontrollierte Absprengen der Außentanks in Notsituationen ermöglicht, habe man bei dem beschädigten Jet ausgebaut und dabei festgestellt, dass eine Befestigungsschraube des Sicherungsmechanismus gebrochen war. Ob der Außentank deshalb abfiel, sei noch unklar.

Der Einsatz der Bundeswehr-Eurofighter zur Überwachung des Luftraums über dem Baltikum soll dennoch "uneingeschränkt" fortgesetzt werden, hieß es. Dort sollen die Jets auch weiterhin mit Außentanks aufsteigen, wenn beispielsweise russische Maschinen im Luftraum unterwegs sind. Ohne Außentanks verringert sich die Zeit, in der die Flugzeuge in der Luft bleiben können. Dagegen dürften Bundeswehr-Eurofighter in Deutschland derzeit nur ohne Außentanks fliegen, schreibt die Zeitung.

Airbus lehnt Verantwortung ab

Nach Informationen der SZ beschäftigte sich der Flugsicherheitsausschuss beim Luftfahrtamt der Bundeswehr mit dem Vorfall in Estland. Der Hersteller Airbus wies indes die Schuld an der neuerlichen Panne zurück. "Wir gehen derzeit nicht von einem technischen Problem aus", sagte ein Sprecher des Flugzeugbauers.

Erst Anfang der Woche war bekanntgeworden, dass das Verteidigungsministerium die Beschaffung von Eurofighter-Kampfjets wegen eines Fertigungsfehlers vorerst gestoppt hat. Dabei geht es um mangelhafte Bohrungen zwischen dem hinteren Rumpf und dem Leitwerk, wie aus einem Schreiben des Ministeriums an die Fachausschüsse des Bundestages hervorging. Das Eurofighter-Konsortium hatte am Dienstag Produktionsmängel am Heck des Fliegers eingeräumt.

jj/qu (dpa, afp)