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Euroländer auf Erholungskurs

25. Mai 2011

Die OECD zeigt sich in ihrer jüngsten Prognose optimistischer als noch vor einem Jahr. Die Wirtschaft in Europa und den USA wird demnach weiter wachsen. Schulden und strenge Sparkprogramme seien keine Hindernisse.

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OECD-Logo (DW)

Wachstum, Beschäftigung, Inflation und öffentliche Finanzen – all das hat die jüngste in Paris und Berlin präsentierte OECD-Wirtschaftsprognose im Blick. Die gute Nachricht – wie immer – zuerst: Die Wirtschaftsleistung der 31 OECD-Länder legt zu, obwohl die meisten von ihnen einen rigiden Sparkurs fahren und gigantische Schuldenberge vor sich her schieben.

Grafik Euromünze und Schein, eine Strasse auf dem Euroschein (picture alliance))
Wirtschaftlicher Aufschwung mit Risiken in der EurozoneBild: picture-alliance / Helga Lade Fotoagentur GmbH

In den Euro-Ländern wird das Bruttoinlandsprodukt insgesamt in diesem und im kommenden Jahr um jeweils zwei Prozent zulegen. Allein die deutsche Wirtschaft kann nach der Prognose auch 2011 auf ein ungebrochenes Wachstum hoffen. Die Konjunktur in Deutschland werde im laufenden Jahr ein Plus von 3,4 Prozent erreichen. Und damit wachse die Wirtschaft auch im dritten Jahr nach der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg sehr stark.

Gute Aussichten mit einigen Eintrübungen

Für Deutschland sind auch die Aussichten für 2012 nicht schlecht: die OECD geht zwar von einem geringeren Wachstum aus, aber immerhin sollen es noch 2,5 Prozent werden. Getrieben wird der Aufschwung nach Einschätzung der OECD im Exportland Deutschland auch von der Binnennachfrage. Die Zuversicht bei den Verbrauchern wachse, da die Lage am Arbeitsmarkt sich verbessere. Die OECD rechnet in Deutschland mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,0 Prozent in diesem und auf 5,4 Prozent im kommenden Jahr.

EU-Fahne weht über der Aktropolis in Athen (Foto: dpa)
Neben Griechenland zählen Irland, Portugal und Spanien zu den SorgenkindernBild: picture alliance / dpa

Trotz der starken Wirtschaft im gesamten Euro-Raum machen die Experten der OECD aus den großen Risiken keinen Hehl. Und da ist zum einen die Schuldenkrise und zum anderen das wirtschaftliche Ungleichgewicht in den Ländern. So schrumpfte die Wirtschaftsleistung zuletzt in Griechenland, Irland und Portugal. Auch in Spanien bleibt das Wachstum schwach. "Der negative kurzfristige Einfluss einer schnellen Haushaltskonsolidierung dämpft die schwache private Nachfrage in den meisten dieser Länder", heißt es in der OECD-Prognose. Dennoch führe für die meisten Euro-Länder kein Weg um einen andauernden Sparkurs herum, um die steigende Verschuldung in den Griff zu bekommen. "Glaubwürdigere und detaillierte mehrjährige Haushaltspläne müssen aufgelegt werden", fordern die Experten der Organisation.

Erholung in den USA stützt weltweites Wachstum

Die Wirtschaft in den USA wird der OECD-Prognose zufolge um 2,6 in diesem und 3,1 Prozent im nächsten Jahr zulegen. Diese stärkere Erholung in den Vereinigten Staaten stütze das weltweite Wachstum. Mit einem Minus hingegen von 0,9 Prozent in 2011 muss die japanische Wirtschaft rechnen. Nach dem Beben, dem Tsunami und der Atomkatastrophe werde das Wachstum dort deutlich langsamer sein als angenommen. Allerdings auch für Japan ein kleiner Lichtblick: die OECD-Experten sagen für 2012 voraus, dass die Wirtschaft dann um 2,2 Prozent zulegen wird. Insgesamt, so heißt es in dem Bericht weiter, werde das globale Wachstum in diesem Jahr zwar auf 4,2 Prozent zurückgehen, aber schon im kommenden Jahr wieder anziehen und bei 4,6 Prozent liegen.

Autorin: Monika Lohmüller (mit rtrd, dapd)
Redaktion: Rolf Wenkel