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EU stockt Hilfen für Philippinen auf

16. November 2013

Die Hilfsmaßnahmen für die Überlebenden des Supertaifuns auf den Philippinen laufen, reichen aber noch nicht. Jetzt hat die Europäische Union ihre humanitäre Hilfe für die Sturmopfer um sieben Millionen Euro aufgestockt.

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Helfer des Technischen Hilfswerk auf dem Flugfeld der Militärbasis in Cebu (Foto: dpa)
Philippinen Hilfe THWBild: picture-alliance/dpa

Philippinen zwischen Hoffnung und Überlebenskampf

Die Ausweitung der finanziellen Unterstützung auf 20 Millionen Euro sei eine "Botschaft der Solidarität der Europäer", sagte EU-Krisenschutzkommissarin Kristalina Georgiewa bei einem Besuch auf den Philippinen. Die EU stehe "mit direkter und umfangreicher Hilfe an der Seite aller Opfer" des Taifuns "Haiyan". Nach Angaben der Kommission kommen zu dieser EU-Unterstützung weitere Hilfszusagen der Mitgliedstaaten in Höhe von rund 25 Millionen Euro hinzu.

Das UN-Büro für Nothilfekoordination (OCHA) gab derweil in New York bekannt, dass für die Sturmopfer Hilfen in Höhe von 72 Millionen Dollar (53,5 Millionen Euro) bei den Vereinten Nationen eingegangen seien. Am Dienstag hatten die Vereinten Nationen aufgerufen, bis Mai 2014 300 Millionen Dollar zu spenden.

13 Millionen Menschen betroffen

Der Wirbelsturm war am 8. November mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern pro Stunde auf die Ostküste der Philippinen getroffen und hatte eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Er löste bis zu sieben Meter hohe Wellen aus und gilt als schwerster Wirbelsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Von den Folgen sind laut UN rund 13 Millionen Menschen betroffen. 1,9 Millionen von ihnen wurden zur Flucht gezwungen. Nach Angaben der philippinischen Behörden wurden durch den Taifun mindestens 3630 Menschen getötet, das Rote Kreuz berichtet von 25.000 Vermissten. Zwischenzeitlich hatte OCHA unter Berufung auf regionale Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes von mindestens 4460 Toten gesprochen.

Ein US-Militärhubschrauber bringt Hilfsgüter nach Tacloban (Foto: afp/Getty Images)
Ein US-Militärhubschrauber bringt Hilfsgüter nach TaclobanBild: Getty Images

Inzwischen läuft die Arbeit der internationalen Helfer auf vollen Touren. Zehntausende Überlebende der Katastrophe bekamen erstmals Lebensmittelpakete. Die Luftbrücke mit US-Hubschraubern hat die Not der erschöpften Menschen etwas gelindert. Die Helikopter fliegen pausenlos Hilfsgüter in entlegene Regionen des Katastrophengebietes. Auch die ärztliche Versorgung der Verletzten läuft an: Unter anderem hat ein deutsches Feldlazarett auf der verwüsteten Insel Leyte die Arbeit genommen. In Cebu trafen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks ein, die Wasserlabore und andere Geräte ins Katastrophengebiet bringen wollen (siehe Artikelfoto).

Regierung Aquino verteidigt sich

Die Helfer dringen nun langsam auch in entlegene Gebiete vor, sprechen aber angesichts der riesigen Zerstörung immer noch von einem logistischen Alptraum, Lebensmittel, Wasser und Zelte zu den Bedürftigen zu bringen. Die wegen schleppender Hilfe kritisierte philippinische Regierung unter Präsident Benigno Aquino verteidigte unterdessen ihr Krisenmanagement. "Die Not ist groß, sie ist dringlich, und man kann nicht sofort jeden erreichen", sagte Innenminister Manuel Roxas bei einem Besuch in der schwer verwüsteten Stadt Tacloban.

In Deutschland löste die Katastrophe eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Bei sieben großen Organisationen wurden bereits mehr als 20 Millionen Euro gespendet, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergab. Anscheinend haben die Fernsehberichte über die zerstörten Städte und Einzelschicksale die Menschen in der Bundesrepublik sehr berührt. "Das Ausmaß der Zerstörung hat viele Menschen geschockt", sagte Urte Lützen von der Diakonie Katastrophenhilfe.

kle/det (afp, epd, dpa, rtre)