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Deutschland bleibt vorn

Rolf Wenkel4. September 2013

Trotz Krise in Europa: Unter den Top Ten der konkurrenzfähigsten Nationen finden sich sechs europäische Länder. Das zeigt der neue "Global Competitiveness Report" des Weltwirtschaftsforums. Deutschland liegt auf Platz 4.

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Karte von Europa unter der Lupe (Foto: Fotolia)
Bild: Fotolia/Xuejun li

Die Schweiz, Singapur und Finnland führen - wie im Vorjahr - die Weltrangliste der wettbewerbsfähigsten Länder an, die das World Economic Forum (WEF) am Mittwoch in Genf veröffentlicht hat. Die Bundesrepublik rückte im jährlichen Ranking des WEF um zwei Plätze vor und belegt nun Rang vier - noch vor den USA, Schweden und Hongkong. Seinen Spitzenrang verdanke Deutschland demnach seiner hervorragenden Infrastruktur, heißt es in dem Report.

"Die Finanzmärkte sind stabiler geworden", sagt die Leiterin der WEF-Forschungsgruppe Wettbewerbsfähigkeit, Margareta Drzeniek, im Gespräch mit der DW. "Es ist einfacher, eine Finanzierung für die Unternehmen zu bekommen. Wir sehen auch eine Verbesserung der makroökonomischen Stabilität. Das Budgetdefizit hat sich in einen Überschuss gewandelt", so das Deutschland-Fazit der WEF-Ökonomin.

Auch Schweden, die Niederlande und Großbritannien sind unter den Top Ten zu finden. Trotz Eurokrise bescheinigt der Report einigen Ländern der Währungsunion Fortschritte. "Einige südeuropäische Länder konnten ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern - insbesondere Spanien und Griechenland", sagt Margareta Drzeniek. "Gleichzeitig verfestigt sich aber der Unterschied zwischen Nord und Süd."

Fortschritte in Europa

Die südeuropäischen Länder, aber auch Frankreich, müssten daher mehr tun. Spanien auf Platz 35, Italien auf Platz 49, Portugal auf Platz 51 und Griechenland auf Platz 91 hätten großen Nachholbedarf. Hier müssten ineffiziente Marktstrukturen überwunden, Innovationen gefördert und der Zugang zu Krediten verbessert werden.

Eine Euro-Münze steht in Köln in einem Rettungsring (Foto: dpa)
Einige EU-Länder müssen sich mehr anstrengenBild: picture-alliance/dpa

Einige der weltweit größten Schwellenländer müssten ebenfalls längst überfällige Reformen angehen. Die fünf BRICS-Staaten werden weiterhin von der Volksrepublik China auf Platz 29 angeführt, gefolgt von Südafrika auf Platz 53, Brasilien (56.), Indien (60.) und Russland (64.). Russland macht drei Ränge gut und ist damit der einzige BRICS-Staat, der sich in der Rangliste verbessert, während Brasilien acht Ränge einbüßt.

Gemischtes Bild in Asien

Unter den Volkswirtschaften Asiens macht Indonesien einen Sprung auf Rang 38 und avanciert damit zum größten Gewinner der G20-Staaten seit 2006. Korea auf Rang 25 fällt demgegenüber um sechs Plätze zurück. Hinter Singapur verbleiben auch Hongkong, Japan und Taiwan unter den Top 20.

Die Entwicklungsländer Asiens geben ein äußerst gemischtes Bild ab: Einerseits belegt Malaysia Rang 24, andererseits sind Länder wie Nepal (117.), Pakistan (133.) und Timor-Leste (138.) am Ende der Rangliste zu finden. Bhutan (109.), Laos (81.) und Myanmar (139.) erscheinen im Index zum ersten Mal.

Breites Bündel von Kriterien

Die Rangliste zur Wettbewerbsfähigkeit basiert auf dem Global Competitiveness Index (GCI) für 148 Länder, der an der Columbia University in den USA für das World Economic Forum entwickelt und 2004 eingeführt wurde. Der Index basiert auf zwölf Teilaspekten. Unter anderem werden die Infrastruktur, die makroökonomische Stabilität, die Gesundheit und Grundschulbildung, der Arbeitsmarkt, der technologische Entwicklungsgrad und die Marktgröße gemessen und bewertet.

Die Einstufungen basieren auf der Auswertung von harten Zahlen aus öffentlich zugänglichen Statistiken und den Ergebnissen einer Meinungsumfrage, die das World Economic Forum jedes Jahr zusammen mit einem Netz von Partnerinstitutionen durchführt. In Deutschland ist dafür die privat finanzierte Wirtschaftshochschule Otto Beisheim School of Management in Vallendar bei Koblenz verantwortlich.