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Europa zittert bei eisigen Temperaturen

2. Februar 2012

Der "Kältetiefpunkt" wird in Deutschland in der Nacht zu Samstag erwartet. Viel härter trifft es Osteuropa. Hier sind seit Beginn der Kältewelle mehr als 100 Menschen erfroren. Auch in Südeuropa bibbern die Menschen.

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Kälte in Sofia (Foto:dapd)
Kältewelle in EuropaBild: dapd

Die extreme Kältewelle nimmt in Teilen Europas dramatische Ausmaße an: Bis Donnerstag starben europaweit mehr als 120 Menschen bei Minustemperaturen, die teils neue Rekorde erreichten.

Besonders schwierig ist die Lage in der Ukraine, wo binnen 24 Stunden erneut 20 Kältetote registriert wurden. Insgesamt starben nach Angaben des Zivilschutzes in Kiew 63 Menschen seit Beginn der Kälteperiode vor rund einer Woche. Die meisten waren Obdachlose. Mehr als 1100 Menschen mussten wegen Erfrierungen und Unterkühlung behandelt werden, 14.000 der 20.000 Schulen im Land wurden geschlossen. Die Behörden richteten in Großzelten über 2000 Notunterkünfte ein, in denen die Menschen sich aufwärmen und eine heiße Mahlzeit bekommen können. Über 40.000 Bedürftige hätten dort bereits Schutz gesucht.

Auch in Polen, Russland, dem Baltikum, Tschechien, Rumänien und Serbien starben Menschen an Unterkühlung. Die meisten Toten auch hier: Obdachlose. In Serbien waren rund 11.500 Menschen in abgelegenen Dörfern nach Angaben der Polizei komplett eingeschneit. Helfer seien mit Motorschlitten zu den Eingeschlossenen unterwegs, um sie mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen. Dutzende wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. In Österreich starben bislang zwei Menschen, in Deutschland ein Mensch wegen der Kälte.

Passanten in Warschau an einem öffentlichen Koksofen (Foto: dapd)
Auch in Warschau versuchen sich die Menschren aufzuwärmenBild: dapd

Es bleibt bitterkalt

Gut eine Woche nach Beginn der Kältewelle sind mildere Temperaturen nicht in Sicht. In der Nacht zu Donnerstag wurden erstmals in diesem Winter in ganz Deutschland zweistellige Minusgrade gemessen. In der Nacht zu Samstag werden im Osten des Landes flächendeckend minus 20 Grad erwartet. Weiter nach Osten hin ist es noch deutlich kälter. In der Ukraine sind die Temperaturen stellenweise unter minus 30 Grad gesunken.

Eis und Schnee auch rund um das Mittelmeer

Im Norden und im Zentrum Italiens blockieren Eis und Schnee weiter Straßen, Schienen und Flughäfen. Dutzende Zugverbindungen wurden gestrichen. In Mailand fielen zahlreiche Flüge aus, der Flughafen von Bologna stellte zeitweise seinen Betrieb komplett ein. Meteorologen erwarten, dass die laufende Woche als die kälteste in Italien seit 27 Jahren in die Annalen eingehen wird. Im Südfrankreich fiel in folge der Schneefälle in rund 40.000 Haushalten der Strom aus. Auch in der Türkei behindert der anhaltende Schneefall den Verkehr und die Energieversorgung. In Istanbul fiel fast ein halber Meter Neuschnee.

qu/hp (dpa,dapd,afp)