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Europas Monarchien

Silke Wünsch
2. Juni 2022

Fürstentümer, Königreiche, Herzogtümer: Die zwölf europäischen Monarchien sind so vielfältig wie der Kontinent selber. Zwischen Königinnen und Königen finden sich sogar ein Bischof und ein Präsident.

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Mitglieder der königlichen Familie stehen auf einem Balkon und schauen nach oben.
Ein Schnappschuss der königlichen Familie aus dem Jahr 2019Bild: Victoria Jones/PA Wire/empics/picture alliance

Sie sind Promis, feiern romantische Traumhochzeiten, leben in luxuriösen Schlössern und sind Vorbilder, wenn es um Tradition und Etikette geht: die Könige und Königinnen, die Prinzen, Prinzessinnen, Herzöge und Fürstinnen Europas. Jahrhundertelang herrschten sie über Europas Länder, bis sich Anfang des 20. Jahrhunderts - gerade nach dem Ersten Weltkrieg - demokratische Bestrebungen immer stärker durchsetzten - und die großen Adelsgeschlechter entweder an Bedeutung verloren oder schlicht ausstarben. Angesichts immer mehr demokratisch regierter Länder verlor das Prinzip einer Herrschaft qua Geburt seine Grundlage.

Die heute noch existierenden europäischen Königshäuser, Fürstenfamilien und Herzoge haben im Laufe der Jahrzehnte ihre politische Macht verloren. Sie können allerdings noch Einfluss nehmen, etwa wenn es um Gesetze oder Ministerposten geht - in dem einen Land mehr, in dem anderen weniger. Damit sind ihre wichtigsten Funktionen eher repräsentativ und zeremoniell. Europas Adel vertritt Länder, deren Regierungen sich dem freiheitlich-demokratischen Grundrecht verschrieben haben, musste sich daher modernisieren und mit der Zeit gehen, um weiter existieren zu dürfen. Wir stellen die zwölf Monarchien vor, die Europa noch hat - und beginnen mit der ungewöhnlichsten.

Andorra

Der flächenmäßig größte der europäischen Zwergstaaten liegt in einem Hochtal der Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien. Die Monarchie Andorras ist eine absolute Besonderheit - denn an ihrer Spitze stehen zwei - nicht adelige - Ko-Fürsten: der spanische Bischof von Urgell, seines Zeichens der einzige Fürstbischof der Welt, und Frankreichs Staatspräsident, der als Rechtsnachfolger der früheren französischen Könige gilt.

Mehrere Personen posieren für ein Gruppenbild und lächeln in die Kamera, in der ersten Reihe stehen der französische Staatspräsident Macron und der amtierende Bischof von Urgell.
Gruppenbild mit Präsident und BischofBild: Batard Patrick/ABACA/picture alliance

Diese Doppelherrschaft geht zurück ins 13. Jahrhundert, wo es zwischen dem Bischof von Urgell, damals Lehensherr über das Gebiet und einer reichen französischen Adelsfamilie, die sich von der Kirche unabhängig machen wollte, zum Streit kam. Der Disput wurde schließlich beigelegt und es begann eine Ko-Herrschaft. Die Staatsform nennt sich "Parlamentarische Monarchie", die beiden aktuellen Staatsoberhäupter sind Joan Enrico Vives i Sicìlia (Bischof von Urgell) und Frankreichs aktueller Präsident Emmanuel Macron.

Das gebirgige Andorra lebt vor allem im Winter vom Tourismus und zieht ganzjährig Massen von Tagestouristen in das Land - denn hier gibt es sehr günstige Alkoholika und Tabakwaren.

Belgien

König Philippe ist seit 2013 das belgische Staatsoberhaupt. Er wird nicht "König von Belgien" genannt - sondern "König der Belgier". Und die sind nicht seine Untertanen sondern schlicht seine Landsleute. Eine weitere belgische Besonderheit: Der Thronfolger wird nicht automatisch inthronisiert, wenn sein Vorgänger stirbt oder abdankt. Er muss erst den Verfassungseid ablegen.

Philippe ist mit der 13 Jahre jüngeren Königin Mathilde verheiratet. Sie haben vier gemeinsame Kinder: Kronprinzessin Elisabeth, die Herzogin von Brabant, Prinzessin Eléonore sowie die beiden Prinzen Gabriel und Emmanuel.

die belgische Königsfamilie bei einem Ausflug ins Grüne.
Leute wie du und ich: die belgischen RoyalsBild: Dirk Waem/BELGA/dpa/picture alliance

Die belgische Königsfamilie ist für den Boulevard nahezu langweilig. Das war früher bei Philippes Eltern Albert und Paola noch anders. Bis heute fordert eine vermeintliche uneheliche Tochter von Albert ihre Rechte ein, und Paola ließ in den wilden 1960ern keine Party aus. Immer wieder gab es Gerüchte um Affären des Königs sowie der Königin und die unvermeidlichen Paparazzi-Fotos dazu. 

Die heutige Königsfamilie dagegen gibt sich bodenständig, nimmt den Job ernst und Kronprinzessin Elisabeth fällt eher durch ihren lässig-eleganten Style auf als durch Skandalgeschichten.

Dänemark

Das dänische Königshaus zählt zu den ältesten Monarchien der Welt - gegründet wurde es 980 n.Chr. Zum Staatsgebiet zählen neben dem kleinen Land in Nordeuropa die Färöer Inseln und das riesige Grönland.

Seit 1972 sitzt Königin Margrethe II. auf dem dänischen Thron. Sie stammt von Harald Blauzahn ab, dem ersten Wikingerkönig. Ihr exzentrisches Auftreten ist ihr Markenzeichen. Auch im hohen Alter favorisiert sie farbenfrohe und ausladende Roben, rauscht durch Empfänge und lacht gerne und auffallend laut. Ihr großes Laster: Zigaretten, auch wenn sie das Rauchen in der Öffentlichkeit weitestgehend drangegeben hat. Eines ihrer berühmtesten Kleidungsstücke ist ihr knallbunter Regenmantel, der sie gnadenlos überallhin begleitet, selbst bei einem Ausflug mit dem norwegischen Königspaar. Sie malt und stellt in Galerien und Museen aus - und die ganze Familie engagiert sich für wohltätige Zwecke.

Königin Margrethe fährt in einer offenen Kutsche durch eine jubelnde Menschenmenge und winkt.
Königin Margrethe bei den Feierlichkeiten zu ihrem 50. ThronjubiläumBild: BAX LINDHARDT/AFP/Getty Images

Margrethes Mann, Prinz Henrik, ist 2018 verstorben, doch die Königin mit ihren 82 Jahren ist noch putzmunter und feierte 2022 ihr 50. Thronjubiläum. Ihre Söhne, Kronprinz Frederik und Prinz Joachim, sorgten für eine große Enkelschar. Zusammen mit seiner in Dänemark beliebten Gattin Mary hat Frederik vier Kinder. Sein Bruder Joachim bringt aus erster Ehe zwei Söhne mit, seine zweite Ehefrau Marie hat einen weiteren Prinz und eine Prinzessin zur Welt gebracht. Funfact: Mary und Marie haben nicht nur den gleichen Namen. Sie sehen sich sehr ähnlich und ihre Geburtstage liegen nur einen Tag auseinander.

Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein ist weltweit einzigartig. Denn Fürst und Volk teilen sich die Staatsgewalt. Seit 300 Jahren herrscht die Fürstenfamilie über das kleine Reich, das zwischen Westösterreich und der Schweiz liegt. Die Familie engagiert sich im Sinne der Nachhaltigkeit für ihr Land und fördert Kultur und Wissenschaft. Das derzeitige Staatsoberhaupt, Fürst Hans-Adam II., ist seit 1989 im Amt. Seine Gattin Marie ist im August 2021 gestorben. Thronfolger Alois, das älteste der vier Fürstenkinder, ist mit Kronprinzessin Sophie von Bayern verheiratet.

Doch das Glamour-Paar der Familie sind Prinz Maximilian und seine elegante Prinzessin Angela. Sie stammt aus Panama, hat afrikanische Wurzeln und ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Seit der Hochzeit im Jahr 2000 ist sie Teil des europäischen Hochadels, aber kein Ziel der Klatschpresse. Ihr Privatleben hält sie unter Verschluss - so wie es die gesamte Fürstenfamilie es.

Fürst Hans-Adam mit drei in Trachten gekleideten Mädchen.
Volksnah: Fürst Hans-Adam von LiechtensteinBild: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/picture alliance

Dennoch gibt es zwischen Fürstenhaus und den etwa 35.000 Untertanen keine Berührungsängste. So kann es schonmal passieren, dass es Begegnungen mit Mitgliedern der Fürstenfamilie beim Frisör, im Café oder beim Wandern gibt. Der Umgangston ist herzlich und bodenständig, so lautet die Begrüßung Seiner Durchlaucht mitunter auch: "Hoi Förscht" (Hallo Fürst). Der Staatsfeiertag wird gemeinsam gefeiert, mit dem jährlichen Staatsakt vor Schloss Vaduz, beim anschließenden Apéro im Rosengarten und dem großen Volksfest in der Hauptstadt Vaduz. 

Luxemburg

Landesoberhaupt ist Seine Königliche Hoheit Großherzog Henri, Prinz von Nassau, Prinz von Bourbon-Parma. Kurz: Henri. Seit 2000 ist er im Amt und hat vor allem repräsentative Funktionen. Gesetze kann er nicht beschließen - aber verkünden. Er kann Parlamente auflösen und Minister benennen. Doch eine politische Verantwortung hat er nicht - getreu dem Grundsatz: "Der Großherzog herrscht, aber er regiert nicht".

Maria Teresa und Henri, Porträt.
Henri und Maria Teresa von LuxemburgBild: Harald Tittel/dpa/picture alliance

Immer an seiner Seite tritt seine Frau Großherzogin Maria Teresa in Erscheinung, eine sogenannte "Bürgerliche", deren Familie aus Kuba stammt. Sie setzt sich für Bildung ein, hilft Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche (ihr Sohn Louis leidet selbst an Legasthenie) und engagiert sich gegen Gewalt an Mädchen und Frauen. Während Henri beim Volk sehr beliebt ist, sorgt sie allerdings auch für negative Schlagzeilen: 2019 warf der sogenannte Waringo-Bericht Maria Teresa vor, beim Palastpersonal für Angst und Schrecken zu sorgen, von Mobbing und Gewalt am Hof war die Rede, die Staatsanwaltschaft ermittelte und eine mittelschwere Staatskrise war die Folge. Bis heute bestreitet das Paar die Vorwürfe.

Fünf Kinder haben die beiden, der älteste Sohn des Ehepaars ist der Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg, verheiratet mit Prinzessin Stéphanie, einer belgischen Grafentochter. Deren Sohn Prinz Charles ist im Mai 2022 zwei Jahre alt geworden und sorgt in den Boulevardblättern für Entzücken.

Monaco

Der Zwergstaat im Süden Frankreichs an der Cote d'Azur gilt als Sinnbild für Reichtum, Luxus und Glamour. Dafür sorgte bereits in den 1956ern die Hochzeit zwischen Fürst Rainier und der US-Schauspielerin Grace Kelly. Als Fürstin Gracia Patricia schmückte sie die Titelseiten der Regenbogenpresse und ließ den Fürsten neben sich verblassen. Drei Kinder bekam das Paar: Caroline, Stéphanie und Albert. 1982 kam sie bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Ihre Kinder - vor allem die Töchter - hielten in den 1970ern und 80ern die Boulevardpresse in Atem.

Prinz Albert II. und Charlene mit ihren beiden Kindern.
Die monegassische KönigsfamilieBild: Pascal Le Segretain/ABACA/picture alliance

Heute leitet Fürst Albert II die Regierungsgeschäfte. Fürst und Parlament arbeiten zusammen. Verheiratet ist Albert mit der 20 Jahre jüngeren ehemaligen Schwimmerin Charlène Wittstock aus Südafrika. Das Paar hat Zwillinge - sehr glücklich scheint diese Ehe nicht zu sein, auf Fotos ist Charlène oft mit gequältem Lächeln zu sehen. Beide jedoch dementieren jegliche Krisengerüchte und zeigten sich zuletzt (Ende Mai 2022) Hand in Hand beim Großen Preis von Monaco.

Niederlande

Die Niederländer lieben ihr Staatsoberhaupt - nicht umsonst wird jedes Jahr am Geburtstag des Königs der "Koningsdag" gefeiert - ein lustiges feuchtfröhliches Volksfest, bei dem die Königsfamilie auch durchs Land reist und Gemeinden in der Provinz besucht. König Willem-Alexander ist seit 2013 im Amt und damit Nachfolger seiner populären Mutter Beatrix. Er ist verheiratet mit Máxima, einer Argentinierin mit spanischen, baskischen und italienischen Wurzeln. Sie haben drei Kinder: Kronprinzessin Amalia sowie die Prinzessinnen Alexia und Ariane.

König Willem-Alexander (2.v.r) der Niederlande und Königin Maxima (2.v.l) stehen mit ihren Töchtern Prinzessin Ariane (r), Prinzessin Alexia (M) und Prinzessin Amalia (l) für ein Foto zum Königstag zusammen.
Beliebt bei den Niederländern: Die KönigsfamilieBild: Koen Van Weel/ANP/dpa/picture alliance

Doch auch die "Oranjes" sind nicht ganz skandalfrei: Das ganze Land war stinksauer, als das Königspaar im Oktober 2020 trotz steigender Coronazahlen eine Reise nach Griechenland unternahm. Um die empörten Bürger zu besänftigen, brachen sie den Urlaub ab, flogen nach Hause und entschuldigten sich in einer Videobotschaft. Ein Novum, denn noch nie haben sich Mitglieder der niederländischen Königsfamilie so reumütig gezeigt wie Maxima und Willem-Alexander.

Norwegen

Seit 1991 regiert König Harald V. Norwegen. Verheiratet ist er seit 1968 mit der bürgerlichen Sonja Haraldsen. 2021 feierte das Paar sein 30. Kronjubiläum. Ihre beiden Kinder sind Kronprinz Haakon und Prinzessin Märtha Louise. Haakon ist mit der Bürgerlichen Mette-Marit verheiratet. In die Schlagzeilen geriet das Paar kurz vor seiner Hochzeit 2001, als die bewegte Vergangenheit Mette-Marits bekannt wurde: Sie war bereits Mutter eines unehelichen Sohns, was in Norwegens Öffentlichkeit für Aufsehen sorgte. Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit bekamen noch zwei gemeinsame Kinder: Prinzessin Ingrid Alexandra von Norwegen und Prinz Sverre Magnus von Norwegen.

Norwegische Königsfamilie grüßt in traditioneller Kleidung vom Balkon am Nationalfeiertag.
Royal und traditionell: Die norwegische Königsfamilie am NationalfeiertagBild: Lise Aserud/NTB/dpa/picture alliance

Während König Harald und Sonja eher unauffällig ihre repräsentativen Pflichten erfüllen, steht das Kronprinzenpaar unter medialer Beobachtung. Mal sind es Mette-Marits Gewichtsprobleme, mal ist es angebliche Steuerverschwendung und immer wieder kommt die Drogen-Vergangenheit von Mette-Marit auf den Tisch. Die Ehe der beiden scheint dennoch glücklich zu sein. Das norwegische Königshaus ist eng mit der dänischen und der schwedischen Königsfamilie verbunden. Mette-Marit und die schwedische Kronprinzessin Victoria sind beste Freundinnen.

Schweden 

Das schwedische Königshaus unterhält eine enge Verbindung zu Deutschland. Die amtierende Königin könnte einem Märchen entsprungen sein: Bei den Olympischen Spielen 1972 in München lernte die Hostess Silvia Sommerlath den damaligen schwedischen Kronprinzen Carl Gustav kennen: Die Folge: Eine Liebeshochzeit 1976 und eine "deutsche" Königin! Carl Gustav ist seit 1973 König von Schweden. 1980 war das Land die erste Monarchie, die das Thronfolgegesetz änderte und eine geschlechtsneutrale Thronfolgeregelung einführte.

das schwedische Königspaar Carl Gustaf und Silvia.
Carl Gustav feiert 2023 sein 50. ThronjubiläumBild: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture alliance

Carl Gustav und Silvia haben drei Kinder: Kronprinzessin Victoria, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine. Alle drei haben bürgerlich geheiratet - was der Familie eine gewisse Volksnähe gibt. Die Königsfamilie ist sehr beliebt, die wachsende Schar kleiner Prinzessinnen und Prinzen ist stets ein Fest für die Fotografen, die auch ihrem Großvater gerne mal die Show stehlen, wie etwa an seinem 76. Geburtstag am 30. April 2022. Alle Augen waren auf die Enkel gerichtet…

Spanien 

König Felipe VI. ist seit 2014 im Amt. Er folgte seinem Vater Juan Carlos, der aufgrund einer Schmiergeldaffaire und anderer Skandale abgedankt hatte. Felipe, seine Frau Letizia und die beiden Töchter Leonor und Sofia gleichen einer wahren Bilderbuchfamilie. Bis es soweit kam, musste Felipe, damals noch Prinz, einige Hürden überwinden.

Die spanische Königsfamilie posiert für die Kamera.
Wie aus den Ei gepellt: die spanischen RoyalsBild: Casa De S.M. El Rey/EUROPA PRESS/dpa/picture alliance

Nachdem seine Eltern bereits zwei seiner früheren Freundinnen abgelehnt hatten, weil sie angeblich nicht standesgemäß seien, traf Felipe die bürgerliche Journalistin Letizia Ortiz. Begleitet von viel Medienrummel gab sich das spanische Königspaar am 22. Mai 2004 das Jawort. Natürlich stand die schöne Letizia unter strenger Beobachtung - ihre sehr schlanke Silhouette ließ immer wieder Spekulationen über eine vermeintliche Magersucht aufkommen.

Privates dringt nur wohldosiert an die Öffentlichkeit. Im August 2021 begleiteten die Fotografen die Kronprinzessin Leonor zum Flughafen, als sie nach Wales ins Nobelinternat aufbrach - und im April 2022 besuchte die Familie medienwirksam eine Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge in Madrid.

Vatikanstadt 

Der Staat Vatikanstadt ist anerkannt das kleinste Land der Erde. Mit einer Fläche von etwa 60 Fußballfeldern liegt es mitten im Stadtgebiet Roms und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sein Staatsoberhaupt ist der Papst, der auch das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist.

Papst Franziskus steht auf dem Balkon und gibt einen Segen.
Papst Franziskus verkündet seine "Urbi et Orbi"-Botschaft zu OsternBild: YARA NARDI/REUTERS

Seit 2013 hat Papst Franziskus dieses Amt inne. Die Staatsform ist eine sogenannte Wahlmonarchie: das Staatsoberhaupt wird von den Kardinälen gewählt und verliert sein Amt nur durch den Tod oder Rücktritt. Der Papst verfügt über gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt. Eine Gewaltenteilung mit einer weiteren demokratischen Institution, wie etwa einem Parlament, gibt es also nicht - somit herrscht in Vatikanstadt eine absolute Monarchie.

Vereinigtes Königreich

Elizabeth II. wurde mit nur 25 Jahren über Nacht zur britischen Königin und ist als Europas dienstälteste Monarchin in die Geschichte eingegangen. Im April 2022 wurde sie 96. Jahre alt . Ihren Geburtstag hat sie zusammen mit ihrem 70. Thronjubiläum noch im Juni 2022 gefeiert. Am 8. September 2022 ist sie gestorben. Ihr ältester Sohn folgt ihr als Charles III. auf den Thron. Das britische Königshaus ist das schillerndste in Europa - und dafür sorgte auch Elizabeth. Ihre Krönung 1953 glich einem riesigen Medienspektakel, das weltweit von 300 Millionen Menschen im Fernsehen verfolgt wurde.

Königin Elizabeth steht in einem Kaminzimmer und lächelt.
Queen Elizabeth im April 2022Bild: Dominic Lipinski/REUTERS

Die Kameras ließen nie wieder von der Queen ab. Sie verfolgten die Queen auch bei ihren schlimmsten Schicksalsschlägen und Skandalen - ob es die Eskapaden ihrer Schwester Margaret waren, das Drama um ihren Sohn Prinz Charles und Lady Diana, der tödliche Unfall der beliebten Prinzessin, ein Brand in Windsor Castle, ein Sexskandal um Sohn Prinz Andrew, die Trennung ihres Enkels Harry von der Familie und schließlich der Tod ihres Gatten Prinz Philip 2021.

Alles überstand die Queen mit demonstrativer und unerschütterlicher Gelassenheit. Zum 70. Thronjubiläum - dem Platinjubiläum - wurde in Großbritannien vier Tage lang gefeiert. 

Wuensch Silke Kommentarbild App
Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online