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Europas Raumfahrt-Projekte bewilligt

21. November 2012

Ungeachtet finanzieller Engpässe haben sich die Europäer auf eine ganze Reihe von Raumfahrt-Projekten geeinigt. Der Umfang des Programms überrascht selbst Insider.

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Eine Ariabe -Rakete hebt ab (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Chef der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean-Jacques Dordain, sprach zum Abschluss zweitägiger Beratungen des Ministerrates in Neapel von einem Erfolg. Alle 20 Mitgliedsstaaten hätten mit unerwartet großer Einigkeit beschlossen, in den nächsten Jahren gut zehn Milliarden Euro in die Entwicklung der Raumfahrt investieren. Er habe nicht erwartet, dass die Verhandlungen "so einfach" verlaufen würden.

Europa an US-Mondmission beteiligt

Als künftige Schwerpunkte nannte Dordain unter anderem die weitere Nutzung der Internationalen Raumstation ISS, die Entwicklung der leistungsfähigeren Trägerrakete Ariane 5 ME (Midlife Evolution) und die Beteiligung Europas am künftigen bemannten NASA-Raumschiff "Orion" - mit einem Servicemodul. Damit sei Europa auch an der nächsten Mondmission der Amerikaner beteiligt.

Nach Angaben von Konferenzteilnehmern wollen Europa und Russland zudem gemeinsam zwei Forschungssonden auf der Suche nach Spuren von Leben auf den Mars schicken. Ein Vertragsentwurf sehe vor, dass Russland Trägerraketen für den Start ins All bereitstelle. Das Marsprogramm sieht demnach den Start einer sogenannten Atmosphärensonde im März 2016 und eines Landegeräts 2018 vor.

"Meilenstein für die Raumfahrt"

Die deutsche Raumfahrtindustrie wertete die Einigung als Verhandlungserfolg und Meilenstein für die Raumfahrt.  Die von deutscher Seite gewünschte Fortentwicklung einer Ariane 5-ME solle 2017/2018 zum Erstflug führen, sagte der Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze. Gleichzeitig werde bis zum Jahr 2014 in einem Studienprogramm eine Entscheidung für Satellitenstarts über die von den Franzosen bevorzugte neue Ariane 6 vorbereitet. Dabei werde die Marktlage berücksichtigt.

Die künftige Ariane soll kleiner sein als die bisherigen Trägerraketen und frühestens 2021 starten können. Dabei solle möglichst die wiederverwendbare neue Oberstufe der Ariane 5-ME auf die neue Trägerrakete aufgesteckt werden, erläuterte Hintze.

hp/kle (dapd, dpa afp)