1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Glaube

Gottesdienst aus Dachau am 18.11.18

12. November 2018

„80 Jahre Novemberpogrome“

https://p.dw.com/p/3874A
Deutschland KZ Dachau
Bild: picture-alliance/Pacific Press/A. Ronchini

Evangelischer Gedenkgottesdienst für die Opfer der Novemberpogrome vor 80 Jahren.

In den Tagen nach der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 verschleppten die Nationalsozialisten 30.000 jüdische Männer in Konzentrationslager, 11.000 davon nach Dachau, viele wurden ermordet. Für alle Menschen jüdischer Herkunft wurden nach der Pogromnacht Ausgrenzung und Verfolgung nochmals unerträglich verschärft. Einer von ihnen war der zwölfjährige Walter Joelsen in München, dessen Vater aus einer jüdischen Familie stammte. 80 Jahre danach berichtet er in Dachau von seinen Erinnerungen an die Zeit der Verfolgung.
Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, erinnert in der Predigt an die Opfer der Novemberpogrome. Er erinnert auch an den Protest einzelner mutiger Christenmenschen gegen die Verbrechen. Einer von ihnen war der junge Pfarrer Helmut Hesse, der vor 75 Jahren, am 24. November 1943 im KZ Dachau starb. Die SS verweigerte ihm überlebenswichtige Medikamente.
Christine Hänsel an der Orgel und Helena Schneider, Sopran und Cello, gestalten den Gottesdienst musikalisch. Dazu gehört auch Psalm 22 in der Vertonung der Auschwitz-Überlebenden Rachel Knobler.
Im Anschluss an den Gottesdienst besucht die Gemeinde die benachbarte Jüdische Gedenkstätte. Das gemeinsame christlich-jüdische Gedenken 80 Jahre nach den Novemberpogromen setzt ein Zeichen gegen Antisemitismus und jede Form von Rassismus heute und ermutigt zur Zivilcourage.