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Michael Bloomberg for President?

9. Februar 2016

Der US-Wahlkampf ist schon jetzt bizarr. Nun könnte er noch um eine Variante reicher werden: New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg denkt an einen Einstieg ins Präsidentschaftsrennen. Geld genug dafür hätte er.

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Michael Bloomberg (Foto: rtr)
Bild: Reuters/K. Lamarque

Der frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg erwägt eine Kandidatur für die US-Präsidentenwahl im November. Er prüfe alle Optionen, sagte der 73-Jährige in einem Interview der "Financial Times" auf eine entsprechende Frage. Bloomberg würde als unabhängiger Kandidat ins Präsidentschaftsrennen einsteigen. Er kritisierte, die bisherigen Wahlkampfdebatten seien ein Skandal und beleidigten die Wähler. Die Amerikaner hätten Besseres verdient.

Chancen als moderater Bewerber?

Bereits im Januar hatten US-Zeitungen berichtet, dass Bloomberg mit dem Gedanken spiele, bei der Präsidentenwahl anzutreten. Er ärgere sich über die Dominanz von Donald Trump im republikanischen Feld und sei besorgt über Stolpereien von Hillary Clinton und den Aufstieg ihres Gegenbewerbers Bernie Sanders auf der demokratischen Seite, schrieben damals die "New York Times" und die "Washington Post".

Demnach soll Bloomberg bereits Berater angewiesen haben, einen Plan für eine mögliche Bewerbung zu entwerfen. Er habe sich eine Frist bis Anfang März für eine endgültige Entscheidung gesetzt, heiß es in den Berichten. Denn bis dahin sei wohl klar, wer der wahrscheinliche Spitzenkandidat der Republikaner und Demokraten sei. Sollten sich die Republikaner für den populistischen Trump oder den extrem religiös-konservativen Ted Cruz und die Demokraten für den selbsterklärten Sozialisten Sanders als Spitzenkandidaten entschieden haben, sehe Bloomberg eine Chance, als moderaterer Bewerber genügend Amerikaner zu erreichen, hieß es weiter. Bisher ist allerdings noch nie ein unabhängiger Kandidat Präsident der USA geworden.

Bloomberg ist noch reicher als Trump

Will Bloomberg tatsächlich antreten, müsste er Anfang März damit beginnen, seinen Namen auf Stimmzettel setzen zu lassen. Geld genug für einen Wahlkampf mit allen finanziellen Schikanen hätte er: Der Gründer der Finanznachrichtenagentur Bloomberg besitzt noch mehr Milliarden als Trump. Er war einst Demokrat, dann wurde er Republikaner und ist seit 2007 parteilos. Von 2002 bis 2013 war Bloomberg für drei Amtszeiten Bürgermeister von New York. Danach durfte er nicht erneut kandidieren.

Spannende Vorwahl in New Hampshire

Die zweite Etappe der US-Vorwahlen in New Hampshire an diesem Dienstag dürfte Bloombergs Überlegungen konkreter werden lassen. Laut Umfragen droht Ex-Außenministerin Hillary Clinton nach ihrem hauchdünnen Sieg vor einer Woche in Iowa eine haushohe Niederlage gegen Sanders. Bei den Republikanern ist die große Frage, ob Trump seinen ersten Sieg einfährt, nachdem er in Iowa auf Platz zwei hinter Cruz gelandet war. Außerdem erwarten Beobachter Aufschluss darüber, ob sich einer der als moderater geltenden Bewerber, etwa Senator Marco Rubio aus Florida, als ernsthafter Konkurrent von Trump und Cruz etablieren kann.

cw/wl (dpa, afp)