1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ex-Hurrikan "Ophelia" wütet in Irland

16. Oktober 2017

Der Sturm "Ophelia" legt das öffentliche Leben in Irland weitgehend lahm. Tausende sind von der Stromversorgung abgeschnitten. In London sorgen die Ausläufer für einen spektakulären Himmel.

https://p.dw.com/p/2lvmB
Irland Auswirkungen des Sturmtiefs Ophelia
Menschen beobachten den Sturm an der Westküste IrlandsBild: picture-alliance/empics/N. Carson

Drei Menschen sind bei Unfällen im Zusammenhang mit dem Ex-Hurrikan "Ophelia" ums Leben gekommen. Eine Frau starb, als ihr Auto im Südosten des Landes von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Auch ein Mann wurde im Osten des Landes bei einem ähnlichen Unfall getötet. Ein weiterer Mann kam bei einem Unfall mit einer Motorsäge im Süden des Landes um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, wie die Polizei mitteilte.

Der Sturm erreichte an diesem Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern die irische Küste. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren um die Mittagszeit etwa 120.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar leitete eine Sitzung des nationalen Krisenstabs. "Bleiben Sie drinnen, bis der Sturm vorbeigezogen ist", sagte Varadkar bei einer Pressekonferenz in Dublin. "Es ist ein sehr gefährlicher Sturm. Als es zuletzt so einen heftigen Sturm gab, verloren elf Menschen ihr Leben."

Wirbelstürme überm Atlantik häufen sich

"Ophelia" ist bereits der zehnte Wirbelsturm, der sich in dieser Saison über dem Atlantik zusammengebraut hat. Der Hurrikan erreichte Mitte vergangener Woche südwestlich der Azoren seinen Höhepunkt, seitdem bewegt er sich in Richtung Nordosten. Mit dem Eintritt in kühlere Regionen hat "Ophelia" teilweise an Kraft verloren und ist nun kein Hurrikan mehr. Doch die Rede ist vom heftigsten Sturm in Irland seit 50 Jahren.

Schulen und Behörden blieben geschlossen, Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Patienten wurde aufgefordert, Arzttermine zu verschieben. Teile der irischen Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen in Dublin teilte mit, rund 130 Flüge seien gestrichen worden. Auch im britischen Nordirland öffneten die Schulen nicht.

London fasziniert von "Ophelias" Himmel

England Auswirkungen des Sturmtiefs Ophelia Himmel über London
"Ophelia" tauchte London in ein gespenstisches GelbBild: Reuters/T. Jacobs

In London sorgten visuelle Auswirkungen von "Ophelia" für Aufsehen: Der Himmel über der britischen Hauptstadt färbte sich ungewöhnlich gelb. "Das ist nicht die Apokalypse", versicherte das Londoner Wissenschaftsmuseum prompt im Kurznachrichtendienst Twitter. Das britische Wetteramt erklärte, die Himmelsfärbung werde durch Sand aus der Sahara verursacht, den der Sturm bei seiner langen Reise herangetragen habe.

Der Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen. Für den Norden und Westen Großbritanniens wurden ebenfalls starke Winde vorhergesagt. Ophelia" weckt Erinnerungen an den "Great Storm" (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Bei dem Unwetter starben 18 Menschen.

myk/jj (dpa, afp, rtre, ap)