1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ex-Innenminister Zimmermann gestorben

16. September 2012

Der ehemalige Bundesinnenminister und CSU-Politiker Friedrich Zimmermann ist tot. Der langjährige Weggefährte des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Strauß starb im Alter von 87 Jahren in Österreich.

https://p.dw.com/p/16A26
Schwarz-Weiß-Foto des früheren Bundesinnenministers Friedrich Zimmermann (Foto: picture alliance/dpa)
Friedrich ZimmermannBild: picture-alliance/dpa

Wie seine Witwe der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, erlag Zimmermann im österreichischen Filzmoos, wo er zuletzt lebte, einer längeren Krankheit.

Der CSU-Politiker war von 1982 bis 1989 Bundesinnenminister und anschließend bis Anfang 1991 Bundesverkehrsminister. Sein Chef als Kanzler war jeweils Helmut Kohl.

Karriereknick mit Folgen

Einen Knick hatte Zimmermanns Aufstieg erlitten, als er 1960 wegen Meineides im Zusammenhang mit der bayerischen Spielbanken-Affäre verurteilt wurde. Aufgrund eines medizinischen Gutachtens folgte später ein Freispruch, dennoch haftete Zimmermann seither der von der Presse erfundene Spitzname "Old Schwurhand" an.

Mit am stärksten war der Einfluss des gebürtigen Münchners als Chef der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Dieses Amt hatter er von 1976 bis 1982 inne. In diese Zeit fiel auch der legendäre und später zurückgenommene Kreuther Beschluss der CSU, die Fraktionsgemeinschaft mit der CDU im Bundestag aufzukündigen.

Dauerkritik der Opposition

Als Chef des Innenressorts setzte Zimmermann - trotz Dauerkritik aus den Reihen der Opposition - bei der Inneren Sicherheit deutliche Akzente, etwa mit dem Vermummungsverbot und der Kronzeugenregelung. Auf dem Posten des Verkehrsministers brachte er die europäische Regelung für bleifreies Benzin und den Katalysator auf den Weg. Gleichzeitig kam er aber auch etwa mit seiner harten Haltung in der Asylpolitik stark unter Beschuss.

Gern hätte Zimmermann anschließend weiter Politik gemacht, aber die Parteibasis stellte ihn nicht mehr auf. So kehrte er schließlich in seinen Beruf zurück. Der promovierte Jurist und Rechtsanwalt trat wieder in eine Kanzlei ein. Als Privatmann widmete sich Zimmermann dem Tennis- und dem Skisport sowie der Jagd. Seit 1988 war der Vater zweier Töchter zum dritten Mal verheiratet.

Seehofer: Politischer Charakterkopf

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) würdigte Zimmermann als
großen Politiker. "Fritz Zimmermann war ein echter politischer Charakterkopf und eine der markanten Persönlichkeiten in der deutschen Politik." Er habe bleibende Akzente vor allem in der Innenpolitik und der Inneren Sicherheit gesetzt. "Leidenschaftliches Engagement in der Sache und große Herzlichkeit im persönlichen Umgang kennzeichneten den Menschen Fritz Zimmermann", hieß es in einer Mitteilung.

gri/cd (dpa)