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Mandela ringt mit dem Tod

24. Juni 2013

In Südafrika wächst die Sorge um den Nationalhelden Nelson Mandela. Der Gesundheitszustand des 94-Jährigen, der für seinen Kampf gegen die Apartheid 27 Jahre im Gefängnis gesessen hatte, hat sich stark verschlechtert.

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Nelson Mandela im Jahr 2005 (Foto: dpa/picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Mandelas Zustand sei "kritisch", sagte Südafrikas Präsident Jacob Zuma. Nach einem Besuch bei Mandela im Krankenhaus in Pretoria am Sonntagabend hätten die Ärzte ihm von der weiteren Verschlechterung berichtet. Erneut versuchte Zuma am Montag, seine Landsleute auf ein Ableben der nationalen Ikone vorzubereiten. "Jeder von uns in diesem Land sollte akzeptieren, dass Madiba nun alt ist", sagte der Präsident, den Clannamen Mandelas benutzend. "Er ist der Vater der Demokratie, der Mann, der kämpfte und sein Leben opferte, der im Gefängnis blieb", so Zuma. "Es ist wichtig, nicht an falschen Hoffnungen festzuhalten", meinte in einem BBC-Interview auch der Sprecher des Präsidialamtes, Mac Maharaj, ein alter Kampfgefährte Mandelas.

Bangen um Mandela

In der Bevölkerung macht sich Bestürzung breit. "Wir werden ihn so sehr vermissen", sagte eine Krankenschwester. "Er hat für uns gekämpft und uns Freiheit gebracht. Ich werde jeden Tag an ihn denken. Wenn er geht, werde ich weinen." Anhänger Mandelas legten vor dem Medi-Clinic-Heart-Krankenhaus der Hauptstadt Pretoria, in dem Mandela seit mehr als zwei Wochen wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt wird, Blumen und Grußkarten ab.

Südafrikas erster schwarzer Präsident musste im vergangenen halben Jahr wiederholt wegen Lungen-Problemen behandelt werden. Weltweit gilt der 94-Jährige Friedensnobelpreisträger als Symbol für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung. Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime in Südafrika war er 27 Jahre im Gefängnis. 1990 wurde er freigelassen und handelte mit seinen Gegnern den friedlichen Übergang zur Demokratie aus. 1994 wurde Mandela, der den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen in seinem Heimatland geebnet hatte, zum ersten schwarzen Präsidenten des Südafrikas gewählt. 1999 gab er das höchste Staatsamt ab.

Obamas bereist Südafrika wie geplant

US-Präsident Barack Obama startet am Mittwoch eine Afrikareise, die ihn zunächst nach Senegal und dann am Freitag nach Südafrika und später Tansania führen wird. Die schwere Krankheit des Nationalhelden werde den anstehenden Besuch in Südafrika nicht beeinflussen, bemühte sich Präsident Zuma zu beschwichtigen. Das Weiße Haus in Washington teilte mit, Obamas Gedanken und Gebete gälten Mandela. "Wir sind in unseren Gedanken und Gebeten bei ihm und seiner Familie", sagte eine Sprecherin.

qu/sti (dpa, rtr, epd)