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Extremisten bombardieren Schule in Pakistan

20. Februar 2016

Bildung als rotes Tuch für Extremisten: Radikale Muslime attackieren eine neu erbaute Mädchenschule in der Bergregion Süd-Waziristan. Die Taliban-Splittergruppe ist stolz auf die Tat - und warnt vor weiteren Anschlägen.

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Mädchenschule in Karachi (Archivbild: EPA/SHAHZAIB AKBER)
Denken ist gefährlich: Mädchenschule in Pakistan (Archivbild)Bild: picture-alliance/epa/S. Akber

Islamistische Kämpfer haben eine neu errichtete Mädchengrundschule in der pakistanischen Bergregion Süd-Waziristan bombardiert. Verletzte gab es nach bisherigen Informationen nicht. Doch das Gebäude wurde schwer beschädigt. Die Sajna-Gruppe, eine Splitterorganisation der radikalislamischen Taliban, bekannte sich zu der Tat. Sie warnte vor weiteren Anschlägen.

Nach Angaben eines Sicherheitsbeamten entführten die Extremisten zudem 18 Arbeiter von der Schulbaustelle, ließen diese aber später wieder frei. Die Errichtung der Schule sei Teil eines Wiederaufbauprojektes nach Anschlägen in der Gegend gewesen.

Tödlicher Einsatz in Mohmand

Bei weiteren Zusammenstößen mit Sicherheitskräften im Mohmand-Distrikt wurden an diesem Samstag nach Angaben des Militärs mindestens fünf Kämpfer getötet. Die Armee begann ihren Einsatz, nachdem Islamisten neun Sicherheitskräfte in der Region getötet hatten. Mohmand gilt als Rückzugsgebiet der Taliban ebenso wie der Terrororganisation Al-Kaida.

Schon wiederholt griffen die Taliban in der Vergangenheit Bildungseinrichtungen an. Erst im Januar kamen 21 Menschen bei der Erstürmung einer Universität in der Stadt Charsadda ums Leben. Bildung macht unabhängig - weshalb man sie bekämpfen muss. Das ist die vermeintliche Logik hinter den Anschlägen auf Bildungseinrichtungen, die Islamisten auf verschiedenen Kontinenten verüben. In Nigeria trägt die dort vorherrschende Dschihadisten-Gruppe dieses Programm sogar im Namen: Boko Haram, übersetzt: "Westliche Bildung ist Sünde."

jj/se (dpa, afp)