1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Anschlag auf Bundeswehrsoldaten

5. August 2013

Die Sicherheitslage in Afghanistan bleibt dramatisch. Bei einem Angriff auf die Bundeswehr wurden nahe Kundus fünf Soldaten verletzt. Der Bundeswehrverband fordert den Verbleib von Kampftruppen auch nach 2014.

https://p.dw.com/p/19K7A
Bundeswehrsoldaten arbeiten im Feldlager der Bundeswehr in Kunduz Schuetzenpanzern (Foto: dapd)
Bild: dapd

Die Deutschen seien auf dem Rückweg aus dem Unruhedistrikt Chahar Darreh in das sieben Kilometer entfernte Feldlager Kundus auf eine Sprengfalle gefahren und anschließend in ein längeres Gefecht verwickelt worden, teilte die Bundeswehr im Internet mit. Die Angreifer hätten die Soldaten mit Panzerfäusten und Gewehren beschossen. Auch ein Fahrzeug sei beschädigt worden. Die Bundeswehr betreibt in Chahar Darreh einen Außenposten.

Anschläge auf die Bundeswehr in Afghanistan mit Feuergefechten sind in den vergangenen Monaten selten geworden, da die Aufständischen inzwischen eher die schlechter geschützten und bewaffneten einheimischen Sicherheitskräfte attackieren. Die Afghanen sind mittlerweile in weiten Teilen ihres Landes selbst für die Sicherheit verantwortlich, während die ausländischen Truppen in die zweite Reihe getreten und bereits mit ihrem Abzug beschäftigt sind. Das Lager in Kundus, das lange einer der gefährlichsten Einsatzorte der Bundeswehr am Hindukusch war, soll im Oktober geräumt werden.

Kampftruppen auch nach 2014 erforderlich

Derweil fordert der Bundeswehrverband den Einsatz von Kampftruppen auch nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes 2014. "Die Sicherheitslage in Afghanistan kann einen ängstigen", sagte Verbandschef Ulrich Kirsch der "Berliner Zeitung". Nur mit Hilfe solcher Kampftruppen ließe sich rasch auf Krisen reagieren, die in der prekären Sicherheitslage ganz schnell entstünden. Die Kampftruppe sei zudem erforderlich, "um gegebenenfalls unsere eigenen Leute herauszuholen".

Ende 2014 will die Nato ihren Kampfeinsatz in Afghanistan beenden und anschließend eine neue Mission zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Armee starten. Deutschland will dafür zunächst 600 bis 800 Soldaten bereitstellen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bekräftigte am Montag, dass dazu "auch eine entsprechende Schutzkomponente" gehören soll. Genauer äußerte er sich nicht dazu. Derzeit sind noch knapp 4600 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan stationiert.

Ausbildungsmission noch fraglich

Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Gernot Erler unterstützte die Ausbildungsmission, fügte aber hinzu. Kampftruppen über 2014 hinaus in Afghanistan lehne seine Partei ab.

Ob diese Ausbildungsmission überhaupt zustande kommt, ist noch fraglich. So haben die USA als größter Truppensteller noch keine konkrete Zusage für die Zeit nach 2014 gemacht. Haupthindernis sind die stockenden Verhandlungen mit der Regierung in Kabul über ein Truppenstatut, das US-Soldaten vor afghanischer Strafverfolgung schützt.

gmf/re (afp, dpa, rtr)